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Westfalenpost: Herbst des Patriarchen Ende der Ära Piech bei VW rückt näher

Hagen (ots)

Von Sven Nölting
Welche Richtung der VW-Konzern bei der Sanierung seiner Stammmarke
einschlägt, ist nach der Hauptversammlung so offen wie zuvor. 
Massiver Stellenabbau, Werksschließungen, Arbeitszeitverlängerung 
ohne Lohnausgleich - die Liste der Spekulationen wird wohl bald noch 
länger werden. Denn Antworten zum Sparkurs bleibt die VW-Spitze 
weiter schuldig.
 Immerhin ist nun klar, wer bei der VW-Sanierung am Steuer sitzt. In 
dem Konzern am Scheideweg gibt es mit der Vertragsverlängerung für 
Pischetsrieder endlich wieder eine Konstante. Die Hängepartie um 
seine Zukunft hatte zuvor alle anderen Entscheidungen blockiert. 
Welche Zugeständnisse die Arbeitnehmervertreter der VW-Spitze für 
ihre Zustimmung abgetrotzt haben, bleibt zunächst ungewiss. Eine 
weitere Personalie bekommt dagegen immer klarere Konturen: das Ende 
der Ära Piech bei VW.
 Der Aufsichtsratsboss hatte Nachfolger Pischetsrieder öffentlich in 
Frage gestellt und sich so bei den Aktionären - selbst in der 
Porsche-Familie - ins Abseits manövriert. Piechs Motive liegen im 
Dunkeln. Verletzte Eitelkeit wäre eine Erklärung - schließlich liegen
die Wurzeln der VW-Krise in seiner Ägide als Konzernlenker. Nachdem 
Piech diesen Machtkampf verloren hat, dürfte sich sein Rückzug als 
Aufsichtsratschef noch beschleunigen. Bei den Entscheidungen über die
VW-Zukunft wird der einstige Konzern-Patriarch keine tragende Rolle 
mehr spielen.

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