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Westfalenpost: Nicht zuviel verlangt Pass darf nicht erschlichen werden

Hagen (ots)

Von Peter Tendler
Wäre die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts anders 
ausgefallen, wenn es sich bei dem Nigerianer mit deutscher 
Staatsbürgerschaft nicht um einen wegen Drogenhandels vorbestraften 
Mann gehandelt hätte? Der Blick in die Urteilsbegründung lässt für 
derartige Spekulationen keinen Raum. Allein die falsche Angabe im 
Einbürgerungsantrag sei Grund genug, die deutsche Staatsbürgerschaft 
zu entziehen, auch wenn der Kläger dadurch staatenlos wird.
 Die Rigorosität, die hier durchklingt, wird in Zukunft hoffentlich 
durchgehalten. Die recht großzügigen Regeln für den Erwerb eines 
deutschen Passes, die ja nicht zu einem Ansturm auf die deutsche 
Staatsbürgerschaft geführt haben, machen falsche Angaben praktisch 
überflüssig. Die Frage ist also, für welchen Ausländer der deutsche 
Pass so attraktiv ist, dass er dafür seine angeborene Identität 
aufgibt? In diesem Fall war es ein Drogenhändler, der sich Vorteile 
versprach.
  Wer hier mehr sein will, als ein einfacher Ausländer, der braucht 
sich seinen Status nicht zu erschleichen. Mit dem Erlernen der 
Sprache und dem Nachweis, für seinen Lebensunterhalt aufkommen zu 
können, ist es getan. Das ist wahrlich nicht zuviel verlangt.

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