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Westfalenpost: Krieg in Nahost Israel will das Ende der Hisbollah

Hagen (ots)

Von Eberhard Einhoff
Wieder Krieg im Nahen Osten, wieder eine massive Eskalation in 
erschreckender Schnelligkeit, wieder das Bangen davor, dass weitaus 
mehr daraus werden kann als ein regionaler Konflikt. Die Offensive 
werde nicht mit ein paar Tagen erledigt sein, verlautet aus 
offizieller israelischer Militärquelle. Die Spielregeln im Umgang mit
dem Libanon und mit der Hisbollah würden geändert, sagt Israels 
Botschafter in Deutschland. Nach allem, was bisher sichtbar ist, muss
man diese Ankündigungen sehr ernst nehmen.
 Israel will das Ende der Hisbollah, einer Organisation, die im 
Libanon auch eine politische Partei mit Regierungsbeteiligung ist und
der es möglich war, im Süden des Landes einen Staat im Staat zu 
bilden. Jerusalem hat sich das lange angesehen, hat von Beirut 
gefordert, dem ungehemmt-allmächtigen Milizentreiben der Hisbollah 
Einhalt zu gebieten und reguläres libanesisches Militär einzusetzen. 
Vergeblich. Die Entführung israelischer Soldaten und massiver 
Katjuscha-Beschuss israelischen Territoriums haben nun das Fass zum 
Überlaufen gebracht.
 Und Israel schlägt so entschlossen und militärische Macht 
demonstrierend zurück, dass EU und UN verschreckt in hektische 
Aktivitäten ausbrechen. Auch dies ist verständlich, besteht doch mit 
Recht die Befürchtung, dass Israel ohne Rücksicht auf (auch zivile) 
Verluste den ganzen Libanon leiden lassen wird, um sein Ziel zu 
erreichen. Syrien und der Iran, denen nicht ohne Grund die Steuerung 
der Hisbollah unterstellt wird, würden davon jedoch nicht betroffen. 
Eine Anti-Israel-Solidarisierung in der weiteren Region aber wäre 
möglich. Und in Teheran könnten sich die mutmaßlichen Drahtzieher der
Provokation Israels ins Fäustchen lachen; die Drecksarbeit leisten ja
andere für sie. Die müssen aber auch die Konsequenzen tragen.

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