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Westfalenpost: Augenwischerei USA fordern Waffenstillstand in Nahost

Hagen (ots)

Von Eberhard Einhoff
Es ist schon beschämend, wenn die USA erst knapp zwei Wochen nach 
der Gewaltexplosion im Nahen Osten ihre Außenministerin dorthin 
schicken. Pflichtschuldigst fordert Condoleezza Rice nun einen 
Waffenstillstand und bedauert die Leiden der Zivilbevölkerung. Gut, 
das muss sein für die Kameras, es gehört unabdingbar zu den 
Äußerlichkeiten des politischen Geschäfts. Die Waffen werden nur 
deshalb aber nicht schweigen.
 Auch weckt die smarte Lady mit ihren krisen-diplomatischen 
Aktivitäten lediglich Erwartungen, die derzeit kaum zu erfüllen sind.
Denn erkennbar hat sich die Regierung Bush auf eine Position des 
Abwartens zurückgezogen und scheint diese auch nicht aufgeben zu 
wollen. Immerhin war Außenpolitik bereits vor der aktuellen 
Eskalation zu einem Großteil durch eine vom Pentagon bestimmte 
Militärpolitik ersetzt worden. Und nach wie vor ist schlicht die 
Erwartung der US-Regierung deutlich, dass Israels massiver 
Militärapparat schon mit der Hisbollah fertig werden wird.
 Möglicherweise wundert man sich in Washington aber, warum das alles 
so lange dauert. Schließlich sollte das Ganze auch ein warnendes 
Signal an Syrien und den Iran sein. Vielleicht dämmert aber demnächst
einmal die Erkenntnis, dass eine Nahost-Lösung auch mit diesen beiden
Staaten erarbeitet werden muss; Betonung auf Arbeit, nicht auf 
Schießen. Aber das ist nur eine ganz vage Hoffnung.

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