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Westfalenpost: Richtig oder falsch Die Rechtschreibreform tritt in Kraft

Hagen (ots)

Von Andreas Thiemann
Wie ich denn den Kommentar nun eigentlich schreiben werde, wollen 
die Kollegen mit leicht spöttischen Unterton wissen. Ich belasse es 
bei der beiläufigen Andeutung, eine gesunde Mischung aus klassischer 
und moderner Schreibweise zu verwenden. Wohl wissend, dass ich mich 
auf ein weites Feld der Unwägbarkeiten begeben werde.
 Nun denn, Sie werden mich schon verstehen, ganz egal, für welche 
Variante ich mich auch bei den mindestens 3000 ungeklärten 
Wort-Schreibweisen entscheiden mag. Nach vielen Jahren zähen Ringens,
nach millionen-teuren Neudrucken, Einstampfungen und abermals 
veränderten Regelfolgen beerdigen wir also heute endgültig unsere 
tiefe Sehnsucht nach letzter schriftsprachlicher Klarheit und 
Eindeutigkeit. Wir haben uns in den vergangenen Jahren an eine 
Mischform des Schreibens gewöhnt - und uns doch nicht auseinander 
gelebt.
 Walser, Grass und Co. werden bis an ihr Lebensende so schreiben, wie
sie es einst gelernt haben. Wir können es ihnen nachsehen, denn ihre 
notierten Gedanken stehen ohnehin weit über so banalen Fragen zur 
Groß- und Kleinschreibung, Silbentrennung, Komma-Setzung und anderem.
 Dass oder daß, das ist nicht mehr die Frage, allenfalls eine Form 
der schriftlichen Weltanschauung. Jedenfalls für unsere Dichter. Die 
Schüler aber müssen sich mit dem Kuss genauso vertraut machen wie mit
dem Hass; dichterische Freiheit können sie dann später einmal für 
sich in Anspruch nehmen.
 Bis dahin werden sie sich daran gewöhnen, dass es ein paar neue 
Regeln gibt. Aber nun auch viel mehr ungeregelt bleiben wird.

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