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Westfalenpost: Ausgeblendet Klausurtagung der SPD in Bremen

Hagen (ots)

Von Jörg Bartmann
In der Farbenlehre ist die SPD wieder bei rot angekommen. Das ist 
aber nicht unbedingt mit einem politischen Linksruck verbunden. 
SPD-Chef Beck steht nicht unter dem Verdacht, ein besonders eifriger 
Reformer zu sein. Gleichwohl wollen die Sozialdemokraten Antworten 
parat halten, um auf Herausforderungen reagieren zu können: Dabei 
steht die Sozial- und Familienpolitik im Fokus der SPD. Da Beck 
deutlich gemacht hatte, bei den Reformen auf die Bremse zu treten, 
darf man die Bremer Erklärungen im Grundsatz als Verschiebebahnhof 
verstehen.
 Viel Gerede, wenig Umsetzbares. Und da demnächst die CDU sich 
ebenfalls Bremen als Tagungsort ausgesucht hat, wird klar, dass in 
einem wichtigen politischen Feld nichts, aber auch nichts passieren 
wird. Die Parteien handeln nach Schema F: Wo finden die nächsten 
Landtagswahlen statt, dort tagen wir dann. Über die Funktion der 
Bundesländer wird nicht debattiert, man würde ja die eigenen Pfründe 
beschneiden. Ob Stadtstaat oder Saarland, diese Landtage sind in 
ihrer Besetzung mit Vollzeitpolitikern überflüssig.
 Der Landtag in Saarbrücken ist mit 48 Abgeordneten bestückt, 
natürlich mit Aufwandsentschädigung und überproportionaler 
Altersversorgung. Da bleibt täglich viel Zeit, dieses politische 
Selbstverständnis in den Parteizirkeln zu verteidigen. Das Land 
vertritt etwa eine Millionen Einwohner, das entspricht der Kölner 
Größenordnung. Es gibt Reformfelder die logisch auf der Hand liegen. 
Sie werden nicht angepackt, weil eine Krähe der anderen kein Auge 
aushackt. Da spielt der Name der Partei keine Rolle: Das Thema wird 
einfach ausgeblendet.

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