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Hagen (ots)
Nicolas Sarkozy will Frankreich erneuern Von Eberhard Einhoff Reformieren will er. Das ist das Credo des Nicolas Sarkozy, der jetzt für fünf Jahre die Geschicke Frankreichs lenken soll. Oder besser: will. Denn der neue Präsident ist sichtlich bemüht, nicht nur seinen Landsleuten den Eindruck eines energisch-zupackenden, änderungswilligen Staatenlenkers zu vermitteln. Nach dem protokollarisch vorgeschriebenen Pomp der Amtsübernahme heißt es also nun: Ärmel aufkrempeln, anpacken, schwitzen. Zu tun gibt es für den neuen Herrn im Elyse´e-Palast wahrlich genug: Die Problemfelder Wirtschaft, Sozialpolitik, Arbeitsmarkt, Außenpolitik schreien förmlich danach, beackert zu werden. Da warten ganz konkrete, präzise beschreibbare Aufgaben auf die künftige Regierung. Der andere Teil der vor Sarkozy liegenden Arbeit ist eher psychotherapeutischer Natur: Die französische Seele will aus ihrer Versteinerung befreit werden. Sie bräuchte dazu aber ungezählte Sitzungen. Zerrissenheit und Trübsal, die Erbstücke aus den vergangenen Jahren, sind ja nicht von heute auf morgen in positives Selbstbewusstsein und ungestümen Optimismus zu verwandeln. Die Einheit der Nation, jenes schöne und doch immer so bemüht erscheinende Bild, will hart erarbeitet sein. Ob Sarkozy, der als Innenminister eher ein polarisie-render Spalter war, für diese schwere Aufgabe die dazu nötige Sensibilität und entsprechendes Durchhaltevermögen aufbringt, erscheint fraglich. Doch mag sich der körperlich kleine Mann überraschend und im Amt wachsend als ein Großer erweisen. Ein solcher würde er, wenn er den breiten Konsens erreichte, den Frankreich zu seiner Erneuerung unabdingbar braucht.
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