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NRZ: ACHTUNG KORRIGIERTE FASSUNG!!!!!! Verdi fürchtet: Karstadt-Mitarbeiter sollen auf 20 Prozent des Gehalts verzichten

Essen (ots)

Karstadt-Mitarbeiter sollen auf 20 Prozent des
Gehalts verzichten. Gestrichen werden sollen auch Urlaubs- und 
Weihnachtsgeld sowie Zuschläge für Früh- und Nachtschichten. Diese 
Befürchtung äußert die Gewerkschaft Verdi auf Betriebsversammlungen, 
wie etwa gestern in Duisburg. "Den Mitarbeitern wird eine Menge 
abverlangt. Wir sehen aber nicht, dass an anderen Stellen im 
Unternehmen ebenfalls verzichtet wird, etwa bei den Vermietern", 
sagte Cornelia Haß, Sprecherin des Verdi-Bundesvorstandes, zur NRZ. 
Die Gehaltskürzung soll Teil des Sanierungs-Plans von 
Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg sein.
 Dessen Sprecher, Thomas Schulz, sagte der NRZ: "Die Behauptung von 
Verdi ist falsch. Richtig ist, dass wir mit den Betriebsräten in 
Verhandlungen stehen, ebenso mit den Vermietern der Häuser und 
Lieferanten. Wir führen diese Verhandlungen aber nicht in der 
Öffentlichkeit." Insgesamt arbeiten in den Karstadt-Häusern rund 28 
000 Menschen.
 Die Gehalts-Pläne sorgen indes bei den Mitarbeitern für Unruhe. "Wir
sind geschockt. Unser Vorstandschef darf nach sechs Monaten Arbeit 
mit 15 Millionen Euro nach Hause gehen, und wir sollen draufzahlen", 
meinte gestern eine Verkäuferin in Duisburg.
 Verdi-Sprecherin Haß bestätigte, dass mit dem Insolvenzverwalter 
verhandelt werde: "Wir sehen aber keine Spielräume. Schon in der 
Vergangenheit haben die Karstadt-Beschäftigten auf Gehalt 
verzichtet."
 Möglicherweise liegt der Ärger darin begründet, dass die 
Karstadt-Mitarbeiter in der Insolvenz wieder nach Tarif bezahlt 
werden - was de facto einen Gehaltszuschlag bedeutet. 
Insolvenzverwalter Görg will diese Löhne und Gehälter nun drücken und
strebt einen Haustarifvertrag an. Ein Prämiensystem soll Einbußen 
abfedern. Im Schnitt verdient eine Vollzeitbeschäftigte im Handel pro
Monat rund 2000 Euro brutto.

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