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NRZ: zum IGeL-Monitor der Krankenkassen - von DANIEL FREUDENREICH
Essen (ots)
Die Individuellen Zusatzleistungen, kurz IGeL, laden zum Abkassieren ein. In aller Regel hat der Patient keine Ahnung, ob ein IGeL einen Nutzen hat. So ist er dem Rat seines Arztes ausgeliefert. Und es gibt Mediziner - freilich nicht alle - die das Vertrauen des Patienten ausnutzen und ihm unnötige Selbstzahler-Leistungen andrehen. Daher ist der IGeL-Monitor des Krankenkassen-Spitzenverbands eine gute Hilfe. Hier findet der Laie positive, neutrale und negative Bewertungen der Zusatzleistungen. Freilich ist der Monitor nicht frei von Interessen der Kassen. So mag das Portal auch deshalb vor manchem IGeL warnen, weil auf diesen weitere Therapien folgen können, die die Kassen übernehmen müssen. Dennoch sorgt der Monitor für Transparenz. Die nützt aber nur, wenn sich der Patient nicht sofort zum Kauf eines IGeL überreden lässt. Die Koalition hätte hier eingreifen können, indem sie in den Entwurf zum Patientenrechtegesetz eine eintägige Einwilligungssperrfrist zwischen Angebot und Kauf eines IGeL einbaut hätte. Das würde dem Patienten nicht schaden, weil IGeL nicht dringend erforderlich sind. Wohl aber würde es den Ärzten empfindliche Einbußen bescheren. Doch dafür war der politische Mut offenbar nicht groß genug.
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