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NRZ: Verächter der Freiheit - Kommentar zu den Salafisten von Jan Jessen
Essen (ots)
Dürfen Muslime in Deutschland in Fußgängerzonen den Koran verteilen und missionieren? Natürlich dürfen sie das. In Deutschland gibt es Religionsfreiheit. Nicht die Aktion ist das Problem. Es ist die Geisteshaltung derer, die sie durchführen. Salafisten wünschen sich zurück in die Zeiten, als der Islam noch eine Wüstenreligion war. Sie interpretieren den Koran freudlos und menschenverachtend. Ibrahim Abou-Nagie, der Mann, der hinter der Koranverteilungsaktion steht, predigt, dass Ehebruch mit Steinigung oder Auspeitschen bestraft werden muss. Salafisten drohen Menschen, die kritisch über sie berichten. Sie lehnen das Grundgesetz ab. Kurz: Salafisten verachten die Grundwerte des Staates, von dessen Freiheitsidealen sie profitieren. Das ist die Geisteshaltung von Neonazis und anderen Extremisten. Natürlich: Nicht jeder Salafist wird zu einem Terroristen. Salafisten säen aber die Saat des Hasses, aus der Terror wachsen kann. Es ist deshalb richtig und notwendig, dass sie wie Neonazis und andere Extremisten vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Sie müssen vom aufgeklärten Rechtsstaat in ihre Grenzen gewiesen werden. Dazu sind auch die muslimischen Gemeinden gefragt. Sie können als Erste verhindern, dass die Botschaften der Steinzeit-Islamisten bei jungen Menschen auf fruchtbaren Boden fallen. Bislang stoßen die Predigten der Salafisten bei der überwältigenden Mehrheit der Muslime in Deutschland auf Abscheu und Unverständnis. Allerdings spielen Organisationen wie die rechtspopulistische Pro-Bewegung mit dem Feuer, wenn sie den Islam generell verdammen und verächtlich machen. Wer wie Pro-NRW zu einem islamkritischen Karikaturen-Wettbewerb aufruft und somit bewusst die Gefühle auch moderater Muslime verletzt, legt es darauf an, Menschen in die Arme der Islamisten zu treiben. Auch diesen Radikalen muss sich die Gesellschaft entgegenstellen. Es ist nicht hinnehmbar, wenn einige Eiferer das gesellschaftliche Klima vergiften.
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