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NRZ: Wachsende Unsicherheit - ein Kommentar von DIRK HAUTKAPP
Essen (ots)
Es gehört zu den absurdesten Facetten des hässlichen afghanischen Endspiels, das im amerikanischen Wahlkampf von allen Seiten nach Kräften totgeschwiegen wird: Soldaten des Westens, vorzugsweise Amerikaner, sterben durch die Hand derer, die mit Milliardenaufwand ertüchtigt wurden und werden, in ihrem Land nach 2014 eigenständig für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Ob dahinter die Taliban stecken, die El Kaida gleich "Schläfer" in Uniform aktivieren, um ihre destruktive und destabilisierende Macht zu demonstrieren, oder ob es psychisch labile afghanische Soldaten sind, die sich für etwaige Demütigungen während der Ausbildung revanchieren, ist am Ende zweitrangig. Die demoralisierende Wirkung solcher Attentate, in denen Verbündete wie Besatzer behandelt werden, ist gewaltig. Dass ohnehin ausgeprägte Misstrauen auf Seiten der von Amerika geführten Isaf-Truppen am Hindukusch wird weiter wachsen. Das Unsicherheitsgefühl wird die letzte Etappe im Versuch, Afghanistans Sicherheitskräfte autonom einsatzfähig zu machen, massiv behindern. Was die USA als Gegenmaßnahme anordnen, wird weiteres Blutvergießen mit sich bringen. Am Ende ist die Konsequenz absehbar: Das Gedränge am Ausgang wird größer. Die Debatte um einen noch schnelleren Abzug als 2014, sie wird kommen.
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