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NRZ: Zum Studium in den Osten gehen NRW-Landesvorsitzender des Hochschulverbandes: Hiesige Unis sind überlastet
Essen (ots)
Von Stephan Hermsen
An Rhein und Ruhr. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wirbt auf ihrer Internet-Seite ganz offensiv mit "Alternativen zum Studienstart 2013", und der Landesvorsitzende des Deutschen Hochschulverbandes, Prof. Dr. Wolfgang Löwer, erlaubt sich den Hinweis: "Es wäre eine sinnvolle Nutzung von Ressourcen und Steuergeldern, wenn junge Leute aus NRW in den Osten der Republik zum Studieren gingen."
Das Jahr 2013 droht an den Universitäten und Fachhochschulen zum Jahr der Überfüllung zu werden: Der doppelte Abiturjahrgang drängt in die ohnehin überfüllten Hörsäle. "Zwar hat das Land neue Fachhochschulen errichtet, aber diese zusätzlichen Studienplätze sind auch schon wieder vergeben", sagt Löwer.
Auch das NRW-Wissenschafts-Ministerium bestätigt: Die Studierendenzahlen liegen heute bereits 20 Prozent über den Werten, die man vor zehn Jahren prognostiziert hat. Insgesamt rechnet das Land mit 123.000 jungen Menschen, die in diesem Jahr ein Studium aufnehmen werden. Dennoch, so Sprecher Hermann Lamberty, gelte weiterhin: "Jeder, der studieren will, sollte das auch tun." Das Land schaffe bis 2020 rund 95.000 neue Studienplätze, derzeit würden rund 830 Millionen Euro zusätzlich und vorzeitig an die Hochschulen ausgeschüttet, um für den Ansturm der Studierenden gerüstet zu sein. Die erste von sechs Teilzahlungen werde gerade vorbereitet.
Nach Einschätzung von Wolfgang Löwer kommt das Geld allerdings deutlich zu spät. "Für die Hochschulen ist noch nicht klar, wann genau die Mittel fließen werden." Und dass sich derzeit die Bilder von Grundsteinlegungen und Uni-Neubauten häufen, helfe in der aktuellen Situation auch nicht. In vielen Städten sei der Mietmarkt leer gefegt, und "für die Lehrveranstaltungen brauchen Sie hoch qualifizierte Köpfe. Die wachsen ja nicht auf Bäumen".
Die Überlastung der hiesigen Hochschulen werde aus seiner Sicht dazu führen, dass gerade in teuren Hochschulfächern mit viel Technik, zum Beispiel Medizin, der Numerus Clausus nach oben geschraubt werde. Auch das Land räumt ein, dass es mittlerweile in jedem zweiten Fach zumindest eine lokale Noten-Schranke gibt. Löwers Anregung an alle: "Der Standort Deutschland braucht auch in Zukunft gut ausgebildete Menschen in nicht akademischen Berufen."
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