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NRZ: Dieser Preis ist zu hoch - ein Kommentar von JAN JESSEN

Essen (ots)

Noch sind es nur knapp drei Prozent der Rentner in Deutschland, die auf Grundsicherung angewiesen sind. In den kommenden Jahren wird die Zahl der Menschen, die von Altersarmut betroffen sind, aber deutlich steigen. Die Parteien wollen gegensteuern. Allerdings sind weder Solidarrente (SPD) oder Lebensleistungsrente (Union) hilfreich. Die Solidarrente läge noch weit unter dem Niveau, ab dem Menschen als armutsgefährdet gelten. Die Lebensleistungsrente sollen nur Menschen erhalten, die privat vorsorgen; was natürlich völlig absurd ist, da Arbeitnehmer, die mit Dumpinglöhnen abgespeist werden, kein Geld für die private Vorsorge haben. Was helfen würde, wären entschiedene Maßnahmen, um dem Wuchern des Niedriglohnsektors Einhalt zu gebieten. Arbeit muss fair bezahlt werden. Es braucht deutliche Lohnsteigerungen nicht nur wie in den vergangenen Jahren bei den Spitzeneinkommen, sondern auch und insbesondere bei den Niedrigeinkommen. Es darf nicht sein, dass Altersarmut der Preis für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen ist. Dieser Preis ist zu hoch.

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