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NRZ: Beschäftigte zittern nach teurem Ende des Stahl-Abenteuers - von MANFRED LACHNIET
Essen (ots)
Fast hätte das Abenteuer in den Sümpfen Brasiliens den ganzen Konzern versenkt. Mit Milliarden Euro ließen die einstigen Thyssen-Krupp-Manager ein Stahlwerk aus dem Boden stampfen; von Anfang an lag Unheil über der Investition. Thyssen-Krupps Brasilien-Desaster zeigt, wie eine von einigen gefällte Entscheidung Zigtausende in Unsicherheit stürzen kann. Es klingt daher logisch, wenn der Konzern nun einen Schlussstrich unter sein Südamerika-Abenteuer zieht.
Acht Milliarden Euro kostet das Abenteuer bis zum heutigen Befreiungsschlag. Die Börse jubelt. Doch Arbeitnehmer muss das alarmieren. Besonders im Stahlbereich in Duisburg herrscht Unruhe. Die Beschäftigten haben große Sorgen vor einem Stellenabbau.
Wie der konkret ausfällt, kommt wohl erst im April heraus. Auch, ob die Stahlsparte mit Tata fusioniert. Kommt es so, hätte ThyssenKrupp seine Wurzeln gekappt. Das Ende einer Ära. Der Vorstand träumt schon lange, Stahl zugunsten lukrativerer Sparten wie Aufzüge oder Dienstleistungen abzutrennen.
Ob das die richtige Entscheidung ist - wer weiß das schon? Als der damalige Vorstandschef Ekkehard Schulz in Brasilien Fundamente in den Sumpf treiben ließ, jubelten nicht wenige. Er versprach damals, dass der preiswertere Stahl aus dem Urwald die Weiterverarbeitung in Duisburg und anderen Werken sichern werde. Es war ein Traum, ein Hirngespinst. Für das nun die Beschäftigten zittern müssen.
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