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NRZ: LitRuhr will Vorbehalte ausräumen - von MANFRED LACHNIET
Essen (ots)
Vom 4. bis 8. Oktober startet im Ruhrgebiet erstmals die LitRuhr. Es gibt Hoffnungen, aber nicht alle in der Region sind bereits übezeugt. Die NRZ sprach mit Lit-Macher Rainer Osnowski.
-Wie sind Sie im Ruhrgebiet mit der lit.Ruhr aufgenommen worden? Wir wurden von vielen Kulturschaffenden, Vertretern und Verbänden der Stadt Essen, nicht zuletzt auch vom Oberbürgermeister Herrn Kufen, mit offenen Armen empfangen. Seit der Idee, die meine Kollegin und künstlerische Leiterin der lit.RUHR, Traudl Bünger, gemeinsam mit Dr. Anne Rauhut, eine für Literatur und Kultur engagierte Essenerin, entwickelt hat, haben wir an vielen Stellen sofort eine wunderbare Begeisterung gespürt, von der wir uns gerne haben mittragen lassen.
-Wie bewerten Sie die deutliche Zurückhaltung der örtlichen Literaturszene? Neues wird grundsätzlich kritisch beäugt. Das kennen wir auch noch aus den Anfangsjahren der lit.COLOGNE. Aber ich bin mir sicher, dass sich die lit.RUHR und das bereits vorhandene literarische Angebot in Essen genauso beflügeln werden, wie das hier im Rheinland der Fall war.
-Wie kann man diese integrieren, wie kann man die Furcht nehmen? Wir haben sicherlich in den Anfängen im Ruhrgebiet den Fehler gemacht, nicht offensiv auf die Szene zuzugehen. Das haben wir dann Stück für Stück nachgeholt und mit vielen, leider noch nicht mit allen, das Gespräch gesucht. Gerade in den letzten vier Wochen, seit unserer Programmveröffentlichung, sind wir noch einmal verstärkt mit den Kulturschaffenden vor Ort ins Gespräch gekommen, sodass für die Hoffnung hegen, dass sich Berührungsängste abgebaut haben.
-Was sagen die fördernden Stiftungen dazu? Die fünf Stiftungen sind ebenso wie wir davon überzeugt, dass wir das Publikum im Ruhrgebiet mit unserem spannenden und vielseitigen Programm begeistern werden.
-Wie läuft der Kartenverkauf - bei den Abendveranstaltungen, wie bei denen für Schulen? Wir sind sehr zufrieden, welch reges Interesse das Ruhrgebiet zeigt. Wir haben jetzt, kurz vor dem Festival, bereits eine ca. 70-prozentige Auslastung und haben für Kurzentschlossene auch an den Abendkassen noch einige Karten vorgehalten. Das Klasse Buch-Programm, ein Angebot für Schulklassen, wird im Ruhrgebiet ganz unterschiedlich angenommen, vor allem in Essen und Duisburg sind die meisten dieser Lesungen pickepackevoll und werden den Schulklassen ein unvergessliches Erlebnis bescheren.
-Was soll bei der lit.Ruhr 2018 anders werden? Wir werden uns nach dem Festival zusammen setzen und prüfen, was gut funktioniert hat und was nicht. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf die Premiere der lit.RUHR und können es kaum erwarten, dass es mit der großen Gala in der Essener Philharmonie morgen endlich losgeht.
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