Umfrage: Fast zwei Drittel haben Angst vor Krankenhausaufenthalt demenziell erkrankter Angehöriger / Malteser engagieren sich für eine demenzfreundliche Patientenversorgung
Köln (ots)
Köln. 61 Prozent der Menschen in Deutschland haben Angst vor dem Aufenthalt eines demenziell erkrankten Angehörigen im Krankenhaus. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Malteser hervor. Nur jeder dritte Befragte glaubt, dass das Krankenhauspersonal genügend Möglichkeiten habe, auf die Bedürfnisse von Patienten mit einer demenziellen Erkrankung einzugehen. "Die Sorge der Menschen zeigt, wie groß die Unsicherheit bei der Hilfe für demenziell Erkrankte in der Akutversorgung ist", sagt Dr. Franz Graf von Harnoncourt, Geschäftsführer der für Krankenhäuser und Altenhilfeeinrichtungen zuständigen Malteser Deutschland gGmbH.
Mit einem "Tagesbegleiter auf Station" unterstützen die Malteser ihre Krankenhausmitarbeiter. Ob Ärzte, Krankenschwestern, Physiotherapeuten oder Mitarbeiter in Hauswirtschaft und Technik: In ihrem Arbeitsalltag können sie mit Hilfe der kleinen Fibel den individuellen, krankheitsbedingten Anforderungen von Patienten mit der Nebendiagnose Demenz gerecht werden. "Ein Demenzkranker, der wegen eines Beinbruchs ins Krankenhaus kommt, sollte neben einer optimalen chirurgischen Versorgung auch eine professionelle Begleitung erfahren, die um die speziellen Bedürfnisse dieses Demenzkranken weiß und auf sie eingehen kann", sagt Dr. Ursula Sottong von der Malteser Fachstelle Demenz. "Mit dem 'Tagesbegleiter' wird ein schwieriges Thema praktisch erfahrbar aufbereitet. Als erstes Malteser Krankenhaus ist bereits das St. Hildegardis Krankenhaus in Köln auf diesem Weg unterwegs."
Mehr als 80 Prozent der Menschen würden laut der Umfrage für ihre demenziell erkrankten Angehörigen auch einen weiteren Weg in Kauf nehmen, um eine spezielle Betreuung in einer Malteser Einrichtung zu ermöglichen. Die Malteser sind einer der größten Anbieter von haupt- und ehrenamtlich getragenen Betreuungsmaßnahmen für demenziell Erkrankte. Sie unterhalten acht Krankenhäuser, 20 Altenhilfeeinrichtungen und 25 Tageseinrichtungen wie die sogenannten "Café Malta". Die Malteser schulen ihre Mitarbeiter nach den palliativen Grundsätzen der schwedischen Stiftung "Silviahemmet", mit der sie bereits seit 2009 kooperieren.
Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Symptomen wie nachlassender Gedächtnisleistung, Sprachschwierigkeiten und Orientierungsverlust. Die bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung. Mit dem steigenden Durchschnittsalter wächst auch der Anteil demenziell erkrankter Menschen. Zurzeit diagnostizieren Ärzte bei rund 200.000 Menschen jährlich eine demenzielle Erkrankung. An der Befragung von TNS Emnid nahmen 1.000 Personen im Alter ab 14 Jahren teil.
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Dr. Franz Graf Harnoncourt, Geschäftsführer im Bereich Medizin und Pflege der Malteser Deutschland gGmbH, und Dr. Ursula Sottong, Leiterin der Fachstelle Demenz, stehen für Interviews und O-Töne zur Verfügung. Vermittlung unter 0160 -7077689 (Dr. Claudia Kaminski).
Fotos zum Download und Informationen zu den Malteser Schulungsmaterialien (Video-Clip, Broschüre Tagesbegleiter, Postkarten und Plakate) finden Sie unter www.malteser-presse.de.
Weitere Informationen zum Thema Demenz unter: www.malteser-demenzkompetenz.de
Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige ein. Hilfe für mehr als zwölf Millionen Menschen pro Jahr weltweit - 69.000 Engagierte in Ehren- und Haupt - an mehr als 700 Orten - 1 Mio. Förderer und Mitglieder
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