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Malteser in Deutschland

25. November: Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen - Im Osten Kongos gehören Vergewaltigungen zum Alltag

Köln (ots)

Köln. Die medizinische Koordinatorin der Malteser in
Bukavu (DR Kongo), Christiane Ruhmich, sieht die Lage in dem
zentralafrikanischen Land als Teufelskreis: "Der jahrelange
Bürgerkrieg hat zu sozialer Erosion und bei vielen Menschen zu einem
ethischen Kollaps geführt. Die Umstände der zum Teil systematischen
Vergewaltigungen von Frauen werden immer brutaler. Die damit
einhergehenden seelischen und körperlichen Verletzungen nehmen den
Opfern jedes Selbstwertgefühl. Scham und Angst verhindern häufig,
dass die Frauen Hilfe suchen. Dazu kommen die gesellschaftlichen
Konsequenzen: Ehemann, Familie und Dorfgemeinschaft verstoßen die
Opfer. So gedemütigte Frauen können das Land nicht wieder aufbauen."
Mit speziellen Trainings sensibilisieren die Malteser das
Gesundheitspersonal ihrer mehr als 100 Gesundheitseinrichtungen im
Süd-Kivu sowie Mitarbeiter lokaler Organisationen für die
Problematik. Monatlich behandeln die Malteser rund 800 Opfer, die an
Geschlechtskrankheiten, HIV/AIDS, Verletzungen im Genitalbereich bis
hin zur Inkontinenz leiden, und bieten vor Ort psycho-soziale
Betreuung an. Aus Angst vor Diskriminierung durch die
Dorfgemeinschaft und die Familie nimmt jedoch nur die Hälfte dieser
Frauen bisher diese Hilfe an. "Durch Öffentlichkeitsarbeit und durch
Zusammenarbeit mit dem lokalen Radiosender versuchen wir, die Frauen
zu erreichen. In Gesprächen stärken wir das Selbstwertgefühl der
Opfer. So erleichtern wir ihnen die Rückkehr in ihre Familien und
ihr soziales Umfeld."
Ruhmich geht von einer hohen Dunkelziffer bei Vergewaltigungen
aus: viele Frauen schweigen aus Schamgefühl. Für 2005 planen die
Malteser mit Unterstützung des Amtes für Humanitäre Hilfe der
Europäischen Kommission (ECHO) weitere
Maßnahmen. Ein zentrales Erhebungs- und Auswertungssystem für die
Provinz Süd-Kivu in Zusammenarbeit mit der Provinzgesundheitsbehörde
in Bukavu ist vorgesehen. Um die rechtliche Position der betroffenen
Frauen zu stärken, führen die Malteser eine "medizinische
Bescheinigung" ein. "Nur so können die Opfer vielleicht auch
irgendwann gegen ihre Peiniger klagen," so Ruhmich.
Die Maltser sind seit 1996 in der DR Kongo tätig. In mehr als 300
Gesundheitsstationen und 20 Ernährungszentren betreuen sie in
Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden des Landes rund 2,5
Millionen Menschen.
Achtung Redaktionen! Christiane Ruhmich steht für Interviews zur
Verfügung. Tel: 0221 98 22 125 Ein Bild von Frau Ruhmich finden Sie
unter: www.malteser.de-> aktuelles-> Presse-Center-> aktuelle Bilder
zum Download.
Um die Not der Vergewaltigungsopfer weiter lindern zu können, sind
die Malteser dringend auf Spenden angewiesen:
Spendenkonto 120 120 120
Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00)
Stichwort "Kongo"
Die Malteser sind Mitglied der Aktion Deutschland hilft, ADH e.V.
ots-Originaltext: Malteser Hilfsdienst e.V.
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=51360
Weitere Informationen: 
Dr. Claudia Kaminski
Pressesprecherin 
Malteser Hilfsdienst 
Telefon 0221/9822-125 
Fax     0221/9822-119  
Mobil   0160/70 77 689 
presse@maltanet.de
www.malteser.de

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