Elbehochwasser
Malteser: Psychologen-Tipps gegen die Angst
"50 Prozent Retraumatisierungen möglich"
Köln/Dresden (ots)
Im Gegensatz zur Jahrhundertflut 2002 steigt die Elbe nur langsam, aber auch das Überschwemmungsszenario macht Angst. Die Malteser-Psychologin Clivia Langer gibt Tipps, wie die Menschen damit umgehen können: "Die Betroffenen müssen die Unterschiede wahrnehmen. Anders als 2002 haben sie jetzt Zeit, sich auf das steigende Hochwasser vorzubereiten, sie können etwas tun und müssen der Zerstörung nicht tatenlos zusehen. Wenn Angst hochkommt, hilft die Erinnerung: Wir haben es damals geschafft, wir schaffen es auch heute." Das gemeinsame Gespräch über die wiederkehrenden Ängste und Gefühle erleichtere und helfe, das Geschehen zu verarbeiten, so Langers Einschätzung. Schlafstörungen und Sorgen seien dabei völlig normal. Bei Verstärkung der Symptome müssten sich Betroffene jedoch frühzeitig in eine therapeutische Begleitung begeben. "Problematisch ist die mit dem langsam ansteigenden Hochwasser verbundene Ungewissheit, wann der Scheitelpunkt tatsächlich kommt. Wenn die Hochwasseropfer nicht darüber reden, ist mit rund 50 Prozent Retraumatisierungen bei denen zu rechnen, die 2002 alles verloren haben," fürchtet Langer. Es sei wichtig, sich auf solche Situationen auch in Zukunft einzustellen.
Mit 900 Helferinnen und Helfern aus ganz Deutschland waren die Malteser im August 2002 in den Flutregionen an Elbe und Donau im Katastropheneinsatz. Im Sächsischen Innenministerien leiteten die Malteser die Psychosoziale Notfallvorsorge (PSNV). Ab 2004 finanzierten die Malteser die Ausbildung von Multiplikatoren im Bereich PSNV in Sachsen und führten sie flächendeckend durch. Für ihre Arbeit sind die Malteser auf Spenden angewiesen:
Spendenkonto 120 120 120 Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00) Stichwort "Dresden"
Achtung Redaktionen! Interviews mit Clivia Langer sind möglich. Vermittlung über Tel. 0160 - 70 77 689.
Weitere Informationen: Dr. Claudia Kaminski Pressesprecherin Malteser Hilfsdienst Telefon 0221/9822-125 Fax 0221/9822-119 Mobil 0160/70 77 689 presse@maltanet.de www.malteser.de
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