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Neues Deutschland: zum Konflikt bei der Bahn

Berlin (ots)

Zweieinhalb Wochen sah es zumindest ansatzweise so
aus, als  wären Bahn und Lokführer ein Stück weiter in ihren 
»Verhandlungen« gekommen - nun ja, sie haben wenigstens miteinander 
gesprochen, waren voller Zuversicht. Was passierte in der kurzen 
Zeit, in der beide Parteien nach einer Einigung suchten? GDL-Chef 
Schell moniert, die Bahn sei hinter ihr vorheriges Angebot 
zurückgefallen. Wenn der Konzern hinter verschlossenen Türen, wo er 
sich nicht dem Druck der Öffentlichkeit aussetzen muss, plötzlich das
Angebot über Lohnerhöhungen um die Hälfte (!) kürzt, dann fühlen sich
die Lokführer zurecht an der Nase herumgeführt. Wenn die Bahn sich 
aber ohne den öffentlichen Druck »kein Jota« bewegt, wie Schell sagt,
dann bleibt der GDL wohl keine andere Möglichkeit, als diesen Druck 
wieder herzustellen.
 Wenn die Bahn jetzt auch noch alle bisher gemachten »Angebote« 
zurückzieht, dann steht dieser Tarifkonflikt wieder ganz am Anfang.  
Alles, was von den Streiks und dem Ringen um eine Lösung blieb, ist 
heiße Luft. Oder besser: dicke Luft. Zum Schneiden dick. Die 
Situation ist  verfahrener denn je. Kein Ausweg zeichnet sich ab. Es 
sei denn, die Bahn erwiese sich glaubhaft als williger 
Verhandlungspartner. Dass sie dies tut, ist indes unwahrscheinlich. 
Im Klartext: Die Lokführer werden wieder streiken, weil sie offenbar 
keine Alternative haben.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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