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Neues Deutschland: LINKEN-Chefin Lötzsch warnt vor Zerstörung der Partei

Berlin (ots)

LINKEN-Vorsitzende Gesine Lötzsch hat vor der für Mittwoch anberaumten Sondersitzung des geschäftsführenden Parteivorstandes an ihre Genossen appelliert, die Streitigkeiten in der Partei beizulegen. Diese waren am Dienstag durch die Forderungen von Sahra Wagenknecht und Werner Dreibus nach einem Rücktritt des Schatzmeisters der Partei, Raju Sharma, weiter eskaliert. Sharma hatte nach der Rede von Klaus Ernst auf dem Hamburger Landesparteitag geäußert, der Vorsitzende solle mit seiner anonym gehaltenen Kritik an innerparteilichen Querelen konkreter werden oder "die Klappe halten". In einem Interview mit der Tageszeitung "Neues Deutschland"(Mittwochausgabe) wandte Lötzsch sich gegen Rücktrittsforderungen und einen Sonderparteitag. Alle, die über einen Sonderparteitag nachdächten, müssten sich im Klaren sein, dass der die Konflikte nicht lösen würde. "Kampfabstimmungen auf einem Sonderparteitag würden den Fusionsprozess bedrohen und damit die Partei", warnte die Parteichefin. Ihre dramatische Mahnung: "Wir können nur gemeinsam gewinnen oder getrennt verlieren." Alle in der Partei müssten darauf achten, so Lötzsch zur Hamburger Forderung von Ernst nach einer "klaren Kante", "dass wir uns nicht gegenseitig Wunden schlagen. Die Wunden, die von den eigenen Genossinnen und Genossen zugefügt werden, heilen besonders langsam." Ziel der Sondersitzung in Berlin ist es nach Einschätzung von Lötzsch, Zuspitzungen zu beenden und - mit Blick auf die Bürgerschaftswahl in Bremen im Mai - zum gemeinsamen und selbstbewussten Handeln zurückzufinden. Vielen in der Partei sei offenbar die Gefahr nicht bewusst, "wie schnell man eine Partei zerstören kann und wie schwer es ist, sie wieder aufzubauen." Die Parteivorsitzende mahnte "einen sorgsamen Umgang mit der Partei" an - das sei "insbesondere die Aufgabe von gewählten Führungen", schrieb sie allen Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes ins Stammbuch.

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