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Neues Deutschland: Wohlstand verpflichtet

Berlin (ots)

Wenn man die aktuellen Zahlen des UNHCR nur oberflächlich betrachtet, könnte man meinen, Deutschland sei so etwas wie Importweltmeister in Sachen Flüchtlinge. Doch weit gefehlt. Zwar leben hierzulande rund 600 000 Flüchtlinge, doch viele ärmere Staaten haben in den vergangenen Jahren weitaus höhere Kontingente zu schultern gehabt. Wenn im bettelarmen Pakistan beinahe zwei Millionen Immigranten aus Afghanistan leben, dann werden die Dimensionen deutlich.

Fakt ist: Wer vor Krieg oder Hunger flieht, bleibt meistens im eigenen Land oder schafft es gerade einmal in den Nachbarstaat. In den reichen Westen gelangen nur die Allerwenigsten. Vor allem weil sich die Europäische Union - und damit auch Deutschland - gegen Flüchtlinge weitgehend abschottet. Wer nach Deutschland fliehen will, muss nicht selten sein Leben riskieren. Und auch wem das Wunder gelungen ist, hierzulande einen Asylantrag zu stellen, darf sich noch lange nicht in Sicherheit wähnen. Die Tücken des deutschen Asylrechts haben schon so manchen Bürgerkriegsflüchtling in die Verzweiflung getrieben. Ebenso wie das von einem ekelhaften Wohlstandschauvinismus genährte Misstrauen, das Flüchtlingen vielfach entgegenschlägt. Der Report des UNHCR belegt auch, dass die Bürger des reichen Westens immer weniger gewillt sind, Flüchtlinge aufzunehmen. Dabei sollte uns der Wohlstand zur Hilfe verpflichten.

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