Neues Deutschland: Umweltexperte Randers plädiert für Ein-Kind-Familie in Industriestaaten
Berlin (ots)
Der norwegische Umweltexperte Jorgen Randers schätzt die Aussichten auf Verhinderung einer Klimakatastrophe pessimistisch ein. Eigentlich hätten die reichen Länder die Mittel, eine Energiewende herbeizuführen, sagte Randers im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Es sei möglich, bis zum Jahr 2040 den Energiebedarf der Menschheit vollständig aus erneuerbaren Quellen zu sichern. Allerdings sehe er angesichts des kapitalistischen Wirtschaftssystems und der herrschenden Politikmechanismen keinen Weg, "eine kluge Politik umzusetzen". Die Lösung liege nicht in einer Veränderung in den Entwicklungsländern, sondern in den Industriestaaten. China tue "viel mehr gegen den Klimawandel als alle Industriestaaten". Randers, der zu den Autoren der Berichte an den Club of Rome gehört, plädiert polemisch für eine Ein-Kind-Politik in den Industrienationen. "Wir, die Reichen, sollten, sollten nur ein Kind haben", sagt er, denn ein Kind in Europa oder Nordamerika verbrauche bis zu 40 Mal so viel Ressourcen wie ein indisches Kind.
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