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neues deutschland: Frauen in Vorständen: Pfötchen gegen Quötchen

Berlin (ots)

Es gab gestern aus der rechten Ecke viel Peinliches in der Debatte um die geplante Quotenregelung für Frauen in Aufsichtsräten zu hören. Etwa: Man lehne sie ab, weil man eigentlich dafür sei. Das ist schon ein bemerkenswertes Argument. Oder: Das Ziel der Quotenbefürworterinnen seien gar nicht bessere Positionen für Frauen, sondern der Keil in der Koalition. Noch besser: Der gestrige Tag sei ein guter Tag für die Frauen im Land. Offenkundig herrscht in weiten Teilen der Konservativen beiderlei Geschlechts die Annahme, Frauen in der Politik sind die Kleinen, die man zwar mitnimmt zum Spielen, denen man aber noch eine Menge beibringen muss. Wenn die Kleinen schon so ein wunderliches Gesetz machen wollen, dass ihnen genau so viele Glitzermurmeln zugesteht wie den Großen, dann muss man zumindest versuchen, das zu verhindern. Man muss sie bequatschen, bis sie am Ende selbst glauben, dass sie die Murmeln gar nicht haben wollen. Zumindest nicht gleich, vielleicht nur eine oder zwei, nächstes Jahr oder 2020 oder so. Und dann hat man sie. Dann kann man sie noch eine Weile vertrösten und wenn sie wieder mit dem Geschrei anfangen, muss man sich etwas Neues einfallen lassen. Blöd ist, dass sich Spielplatz und Bundestag oft gar nicht so sehr unterscheiden. Gestern haben es die Großen tatsächlich fertig gebracht, die Kleinen gegen sich selbst abstimmen zu lassen. Brav haben die ihre Pfötchen gehoben, um auf ihr Murmelquötchen zu verzichten.

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