neues deutschland: Historiker Schoeps: Suche nach NS-Tätern zu spät
Berlin (ots)
Für den jüdischen Historiker und Leiter des Moses Mendelsohn Zentrums in Potsdam, Julius H. Schoeps, kommt die Plakatsuche nach NS-Verbrechern des Simon Wiesenthal-Zentrums zu spät. "Wie alt sind denn die Täter, die vermutet werden. Die müssten ja schon zwischen 90 und 110 Jahre alt sein", sagte er in einem Gespräch mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe).
Trotzdem befürwortet Schoeps den Versuch, die NS-Täter noch zu identifizieren. Selbst, wenn sie schon gestorben sind, sei das wichtig, um die Aufarbeitung der NS-Zeit voranzubringen. "Für kommende Generationen ist es wichtig, das zu dokumentieren, was geschehen ist", sagte der Historiker. Dringenden Bedarf sieht Schoeps bei der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit bei den Medien, wie dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" oder den Rundfunksendern. "Noch gibt es viele dunkle Felder, die erforscht werden müssen", so Schoeps.
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