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neues deutschland: Rentenentwicklung: Vorsorge schützt vor Armut nicht

Berlin (ots)

Das Wort Rente hat inzwischen einen negativen Beiklang. Vor einigen Jahrzehnten noch oft in der Wendung »sich auf die Rente freuen« gebraucht, wird es derzeit vor allem in Verbindung mit Armut verwendet. Von der Bedeutung des zugrunde liegenden lateinischen Verbs reddere - jemandem etwas wiedergeben oder erstatten - ist kaum etwas geblieben. Selbst wer sein ganzes Leben lang gearbeitet und brav in die Rentenkasse eingezahlt hat, kann auf eine Erstattung in Form ausreichender gesetzlicher Altersversorgung kaum hoffen. Und auch wer sich mühsam durch den Dschungel privater Absicherungsmodelle gekämpft und eine solche Zusatzversorgung abgeschlossen hat, kann dem Ruhestand keineswegs gelassen entgegensehen: Die eurokrisenbedingt anhaltend niedrigen Zinsen werden die vor Jahren prognostizierten Gewinne beispielsweise aus Riester-Renten bedeutend niedriger ausfallen lassen. Für viele heutige Arbeitnehmer bedeutet das: Sie werden immer mehr und länger schuften müssen - die Rente mit 67 ist nicht das Ende der Fahnenstange -, zusätzlich immer mehr Geld in private Vorsorge stecken und trotzdem nicht genug Rente haben, um über das Grundsicherungsniveau hinauszukommen. Dass die Beschäftigten da nicht vor Freude auf die Rente aus dem Häuschen sind, ist verständlich. Völlig unverständlich dagegen ist, warum die Politik nicht wenigstens auf eine weitere Senkung der Beitragssätze verzichtet und damit den Sozialkassen ein wenig Luft verschafft.

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