Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

neues deutschland: Europaabgeordneter De Masi beklagt Ausbremsung des "LuxLeaks"-Sonderausschusses im EU-Parlament

Berlin (ots)

Drei Monate nach Beginn der Untersuchung zu "Lux Leaks" im EU-Parlament sieht das Mitglied des Sonderausschusses zu Steuervorbescheiden (TAXE) Fabio De Masi noch viel Arbeit vor sich. "Bisher konnte kaum ein relevantes Dokument aus den Mitgliedsstaaten eingesehen und wichtige Zeugen nicht vernommen werden", schreibt der Wirtschaftspolitiker in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Erst habe der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, die Aufklärung über die Steuerdeals für große Konzerne in Luxemburg behindert, indem er versuchte, den Ausschuss zu verhindern. Bei den Untersuchungen selbst verweigerten nun Konzerne und auch die luxemburgische Regierung die Zusammenarbeit. "Die Vertreter internationaler Konzerne wie Amazon, IKEA oder Google erklärten, entweder »keine Zeit« für TAXE zu haben oder wegen laufender Ermittlungen der EU-Kommission eine Aussage zu verweigern." Luxemburg behauptete gar, »Mister Tax Ruling« Marius Kohl, der viele der fragwürdigen Steuervorbescheide für die Multis in Luxemburg im Rekordtempo ausgestellt hatte, sei kein aktiver Beamter mehr und nicht zu kontaktieren, berichtet der LINKE-Europaabgeordnete De Masi. De Masi fordert aber nicht nur Aufklärung über die Steuerdeals, sondern drängt auch auf Maßnahmen, um dem "Wilden Westen" in Sachen Steuergerechtigkeit beizukommen. "Wir brauchen endlich eine konsolidierte, internationale Bemessungsgrundlage, die den gesamten Gewinn eines Konzerns unabhängig von Briefkasten- und Tochterformen ausweist und nach ökonomischer Aktivität auf die jeweiligen Staaten aufteilt", so De Masi. Zudem fordert er Mindeststeuern für Konzerne, die Besteuerung von Transfers innerhalb eines Konzerns an der Quelle sowie dass Banken, die wiederholt Beihilfe zur Steuerhinterziehung leisten, die Lizenz zu entziehen.

Pressekontakt:

neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 16.06.2015 – 18:05

    neues deutschland: Urteil zu den EZB-Anleihenkäufen: Brücke mit Lücke

    Berlin (ots) - Vom Urteil der Luxemburger Richter haben die einen zu viel und die anderen zu wenig erwartet. Zu wenig, weil der Europäische Gerichtshof eine Reihe jener Bedenken, welche die deutschen Kläger via Karlsruher Vorlagenbeschluss geäußert hatten, in seine Entscheidung ja doch integriert hat: Die EZB muss bei ihren Anleihenkäufen Bedingungen beachten, ...

  • 15.06.2015 – 18:00

    neues deutschland: Analogien im Länderdialog mit der EU: Von der Maut lernen¶

    Berlin (ots) - Es kommt für den Beobachter nicht darauf an, sachliche Begründungen der EU in den Verhandlungen mit Griechenland über die Maßen ernst zu nehmen. Offenkundig geht es vor allem um Machtdemonstration, um eine Demütigung der linken Regierung in Athen, wie das Beharren der EU-Kommission auf Rentenkürzungen in Griechenland zeigt, die neben dem Kniefall ...