neues deutschland: Fatale Signale aus dem Abgasskandal von VW: Klimaschutz überfahren
Berlin (ots)
Deutsche Regierungen sehen sich gerne als Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Und auch deutsche Großunternehmen geben sich gerade jetzt im Vorfeld des UN-Klimagipfels von Paris einen grünen Anstrich. Als Miesepeter betätigt sich nun aber Volkswagen: Nach dem Stickoxid-Skandal gab Deutschlands größter Autokonzern nun für einen kleinen Teil seiner Produkte geschönte Angaben zum Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid zu. Selbst wenn zu begrüßen ist, dass VW selbst dies publik gemacht hat: Es geht hier nur um die Spitze des Eisbergs. Auch bei den anderen Modellen des Konzerns sind die CO2-Angaben viel zu niedrig, und auch die übrigen Autohersteller gaukeln mit allerlei Tricks vor, die EU-Grenzwerte zum CO2-Ausstoß einzuhalten. Klimaschutz ist den Autokonzernen nach wie vor piepegal. Erst lassen sie ihre Lobbymacht und ihre politischen Beziehungen spielen, um für recht laxe Grenzwerte zu sorgen. Und dann trickst man noch hemmungslos bei den Tests. Entgegen den EU-Reduktionsziele beim CO2-Ausstoß gibt es bei Neuwagen in der Realität keinerlei Fortschritt mehr. Und die Politik scheint nicht gewillt zu sein, dagegen einzuschreiten. Für den UN-Klimagipfel verheißt es nichts Gutes, wenn der Großemittent Deutschland im wichtigen Verkehrssektor untätig bleibt. Mit geschönten Zahlen und wenig ambitionierten Zielen wird sich die Erderwärmung und ihre absehbar katastrophalen Folgen jedenfalls nicht begrenzen lassen.
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