neues deutschland: Ökonomin Almeida warnt vor wachsender Ungleichheit unter US-Präsident Trump
Berlin (ots)
Laut der Ökonomin Vanda Almeida wird sich die soziale Spaltung in den USA unter Präsident Donald Trump weiter vertiefen. Es sei klar, "dass seine Maßnahmen vor allem denjenigen mit höherem Einkommen zugute kommen werden. In diesem Zusammenhang dürften die Steuersenkungen von Donald Trump die Einkommensungleichheit weiter erhöhen", erklärt die in Paris promovierende Forscherin im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe).
Almeida untersucht, inwiefern die Finanzkrise von 2008 zur wachsenden Ungleichheit in den USA beigetragen hat. Ein zentrales Ergebnis ihrer Forschung: "Die Arbeitsplatzverluste konzentrieren sich oft vor allem auf junge, ungelernte Arbeitskräfte, die sich in der Regel auch am unteren Ende der Einkommensverteilung befinden. Und auch einige Lohnkürzungen während der Krise betreffen vor allem ungelernte Arbeitskräfte, die schon vor der Krise meist relativ wenig verdienen."
Gleichzeitig hätten staatliche Gegenmaßnahmen nicht ausgereicht, um der Entwicklung entgegenzuwirken. "Das Problem ist, dass es zwei sehr unterschiedliche Phasen gab", so Almeida. Zunächst seien nach der Krise rasch Konjunkturmaßnahmen eingeleitet worden, die einen Anstieg der verfügbaren Einkommensungleichheit verhindern konnten. Ab 2010 seien die Bemühungen jedoch zurückgegangen und einige der zuvor ergriffenen außerordentlichen Maßnahmen seien aufgehoben worden. "Es war wahrscheinlich ein Irrglaube der Politik, dass die schlimmsten Folgen der Krise bereits nach zwei Jahren behoben waren", so Almeida.
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