Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

"nd.DerTag": Kommentar zu den Anschlägen in Kabul und Wien

Wien/Kabul (ots)

Der "Islamische Staat" ist zumindest in seinem früheren Kerngebiet militärisch geschlagen worden. Doch die jüngsten Anschläge in Wien und Kabul zeigen, dass die Ideologie der Miliz weiter verbreitet wird und sie willige Vollstrecker findet. Westliche Staaten tragen eine große Verantwortung dafür, dass der IS überhaupt entstehen konnte. Denn er fand dort Zulauf, wo Staaten auch wegen westlicher Interventionen zerfielen. Der Irak ist hierfür nur ein Beispiel. Doch bisher hat man keine Antwort darauf gefunden, wie dem IS künftig der Nährboden entzogen werden kann. So waren die Friedensgespräche in Libyen und Afghanistan eine Farce. Erfolg können sie nur haben, wenn alle Konfliktparteien wirkungsvoll unter Druck gesetzt und sie nicht mehr von ausländischen Mächten unterstützt werden.

Aber auch die Situation in Europa darf nicht aus dem Blick geraten. Viele Täter haben sich nämlich hier radikalisiert. Wer in prekären Verhältnissen lebt, der ist besonders anfällig für radikale Ideologien. Notwendig sind unter anderem Präventionsprogramme und ein verschärfter Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Allerdings wäre es falsch, die Anhänger des IS nur als Opfer äußerer Umstände zu sehen. Sie begeistern sich für faschistoide Ideen und sind eine Gefahr für andere Menschen. Deswegen führt kein Weg daran vorbei, dass auch die Repression gegen islamistische Gruppierungen verschärft werden muss. Das kann auch geschehen, ohne Menschen wahllos in Länder abzuschieben, wo ihnen Folter droht. Sie sollten in den Staaten vor Gericht gestellt werden, in denen sie ihre Taten begangen haben. Wer nun Muslime unter Generalverdacht stellt, hilft Rechtsradikalen und vergiftet das gesellschaftliche Klima. Es sei daran erinnert, dass Muslime die größte Gruppe sind, die weltweit unter dem Terror der Islamisten leidet.

Pressekontakt:

nd.DerTag / nd.DieWoche
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 03.11.2020 – 17:52

    "nd.DerTag": Kommentar über das Votum der CDU-Jugend für Friedrich Merz

    Berlin (ots) - Angeblich ist es Markenkern der Jugend, ungeduldig zu sein und kompromisslos. Wie auch immer, eines stimmt: dass die Jugendorganisationen der politischen Parteien ihre Mutterverbände gern überholen. Die linken links, die konservativen rechts. Es ist also kein Wunder, dass die Junge Union Friedrich Merz auf ihren Schild gehoben hat statt Norbert ...

  • 02.11.2020 – 17:58

    "nd.DerTag": Kommentar über die Kontrolle der Corona-Maßnahmen

    Berlin (ots) - Ein November, wie wir ihn nie gehabt haben, steht nun an. Noch sind die Ausgangsbeschränkungen moderat und die Pflicht zum Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit ist lokal begrenzt. Irland geht weiter, erlaubt nur noch einen fünf Kilometer großen Bewegungsradius um den Wohnort und es haben nur noch Geschäfte geöffnet, die die Grundversorgung gewährleisten. In Deutschland gilt ein Lockdown light. ...

  • 02.11.2020 – 17:54

    "nd.DerTag": Kommentar über die Gefahren einer neuen Finanzkrise

    Berlin (ots) - Anfang Oktober sorgte ein Bericht der Schweizer Großbank UBS für Aufregen. Er zeigte, dass die Milliardär*innen trotz Coronakrise noch reicher wurden. Grund dafür waren vornehmlich steigende Aktienkurse. Doch kann dieses fiktive Kapital schnell wieder futsch sein. So warnen Ökonom*innen des gewerkschaftsnahen IMK vorm Platzen von Spekulationsblasen. Das sollte auch Linke aufhorchen lassen - nicht nur, ...