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"nd.DerTag": Kein Geld für die Impfkampagne - Kommentar zu den Forderungen von Hilfsorganisationen nach einer Sondersteuer für Superreiche im globalen Kampf gegen die Corona-Pandemie

Berlin (ots)

Unglaublich, aber wahr: In Südsudan, wo noch nicht einmal 0,1 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft sind, müssen derzeit mehrere Zehntausend Vakzindosen vernichtet werden. Dort fehlt es nämlich an Finanzmitteln für Transport, Logistik und das Gesundheitspersonal. Es geht um ziemlich kleine Summen.

Natürlich macht Geld allein nicht immun gegen Krankheiten, aber es spielt eine wesentliche Rolle auch in der Corona-Pandemie und den Impfkampagnen weltweit. Da Vakzine längst in großen Mengen hergestellt werden, entscheidet über den Erfolg beim Impfen - neben der Bereitschaft der Bevölkerung - vor allem politische und finanzielle Stärke. Die anfangs vom Globalen Norden zugesicherte globale Solidarität löste sich schnell in Schall und Rauch auf. Jetzt heucheln die G7-Staaten Großzügigkeit, indem sie einige Impfstoffmengen spenden - die sie selbst nicht mehr haben wollen.

Die Abhängigkeit armer Staaten von solchen freiwilligen Charity-Aktionen hat sich in der Corona-Pandemie als fatal erwiesen, wie die extrem ungerechte Verteilung der Impfstoffe und logistische Probleme wie in Südsudan zeigen. Weit stabiler wäre der Kampf gegen das Virus, wenn alle Staaten über ausreichende Finanzmittel verfügten. Die von Oxfam und anderen Hilfsorganisationen vorgeschlagene globale Vermögensabgabe wäre ein gutes Instrument, dies umzusetzen. Die in der Pandemie erzielten Gewinne könnten so einem sinnvollen Zweck zugeführt werden. Und es wäre nicht nur genug da, um die Impfkampagnen zu finanzieren, sondern auch, um denen unter die Arme zu greifen, die in der Coronakrise ihre Einkommensquelle verloren haben, was ebenfalls vor allem den Globalen Süden trifft. Übrigens: Mr. Bezos, Familie Albrecht und Herr Shanshan könnten das durchaus verschmerzen.

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