Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Kommentar von "nd.DerTag" zum geplanten Abbau des Entwicklungshaushalts

Berlin (ots)

Was von Finanzminister Christian Lindner als verantwortungsvoll verkauft wird, ist verantwortungslos. Eine Rückkehr zur Schuldenbremse beim Bundeshaushalt in Zeiten lokaler und globaler Krisen ist nichts weiter als krisenverschärfend. Die eine Milliarde Euro, die Lindner aus möglichen Haushaltsresten 2022 für die globale Ernährungssicherung prioritär zur Verfügung stellen will, ist nicht mal der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Laut Uno sind umgerechnet 44 Milliarden Euro nötig, um die aktuelle Nahrungsmittelkrise wirksam einzudämmen. Bisher belaufen sich die Zusagen auf rund die Hälfte.

Es ist vermutlich ein Novum, dass sich Fachpolitiker aus Regierungs- und Oppositionsparteien mit dem gemeinsamen Appell "Lasst sie nicht verhungern!" an die Bundesregierung richten. Darin fordern nahezu alle ehemaligen und der zurzeit amtierende Vorsitzende des Entwicklungsausschusses des Bundestages (AwZ) das Parlament auf, die geplanten Kürzungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe nicht umzusetzen.

Den Fachpolitikerin ist klar, dass es entschiedener Maßnahmen gegen die Hungerkrise bedarf, um das Schlimmste zu verhindern. In den vergangenen Monaten sind laut Angaben der Uno mindestens 45 Millionen Menschen zusätzlich von bedrohlicher chronischer Unterernährung getroffen worden - darunter vor allem Kinder. Während die Verteidigungsausgaben konstant gehalten werden sollen, droht dem Entwicklungshaushalt laut des Kabinettswurfs eine Kürzung um 10,3 Prozent. Das ist unverantwortlich.

Noch laufen die Beratungen, eine Korrektur im parlamentarischen Haushaltsverfahren ist überfällig. Alles andere ist tödlich für viele Kinder im globalen Süden.

Pressekontakt:

nd.DerTag / nd.DieWoche
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 06.09.2022 – 17:57

    Kommentar von "nd.DerTag" zur Protestdemonstration der Linkspartei in Leipzig

    Berlin (ots) - Es war ein gutes Zeichen, dass die Deutungshoheit über die Sozialproteste ausgerechnet in der Stadt der friedlichen Revolution nicht den Antidemokrat*innen oblag. Dass die Rechtsextremen deutlich mehr Personal als üblich nach Leipzig gekarrt hatten, ließ sich auch darauf zurückführen, dass der Linke-Abgeordnete Sören Pellmann ihnen den Begriff ...

  • 05.09.2022 – 17:51

    Kommentar von "nd.DerTag" zum Nein zur progressiven neuen Verfassung in Chile

    Berlin (ots) - Es ist eine bittere Niederlage für Chiles Protest- und Demokratiebewegung. Das, was im November 2019 seinen Ausgang unter dem Motto "Es geht nicht um 30 Pesos, es geht um 30 Jahre" als Protest gegen eine Fahrpreiserhöhung bei der U-Bahn in Santiago begann, ist mit dem Plebiszit vom 4. September fürs erste gescheitert: die Abschaffung der neoliberalen ...

  • 04.09.2022 – 18:18

    nd.DerTag zum dritten Entlastungspaket:

    Berlin (ots) - Auf den ersten Blick klingt es gut, was die Bundesregierung bei ihrem Koalitionsausschuss an Entlastungen beschlossen hat. Viele Rentner, Studierende und Familien mit Kindern haben Sorge, ob sie ihre rasant steigenden Rechnungen bezahlen können. Sie bekommen nun etwas mehr Geld, teilweise aber nur eine Einmalzahlung. Wenn das Bafög großzügiger ausfallen würde und alle in eine Rentenkasse einzahlen ...