Kommentar von "nd.DerTag" zur US-Präsidentschaftskandidatur von Ron DeSantis
Berlin (ots)
Dass Ron DeSantis seine Präsidentschaftskandidatur über Twitter bekanntgab, war kein Zufall. Auftritte vor Publikum sind schließlich nicht seine Stärke. Da wirkt er steif, langweilig und humorlos. Was Floridas Gouverneur aber beherrscht, ist das Ausnutzen von konservativen Ängsten für seine persönlichen Ziele. Und dafür ist ihm jedes Mittel recht.
Der Machtpolitiker ließ für ein paar Schlagzeilen bereits Migranten unter Vortäuschung falscher Job-Aussichten von der mexikanischen Grenze übers ganze Land in die Demokraten-Hochburg Massachusetts fliegen. Um angeblichen Betrug nachzuweisen, veranlasste er, falsche Wahlbenachrichtigungen an schwarze Ex-Häftlinge zu schicken und diese nach dem Urnengang festzunehmen. Aktuell hat sich DeSantis auf trans Menschen eingeschossen und verbietet ihnen die Teilnahme an Sportwettbewerben. Fast immer sind Minderheiten, die sich kaum wehren können, das Ziel der Machtspielchen. Das alles ist perfide kalkuliert, was ihn zur potenziell gefährlicheren Mutation des faschistischen Virus Donald Trump macht.
Nach den Zwischenwahlen im Herbst 2022 konnte sich DeSantis Hoffnungen auf die Nominierung der Republikaner machen. In Florida war er klar im Amt bestätigt worden, während die von Trump unterstützten Bewerber in anderen Landesteilen ihre Wahlen verloren. Beide lagen damals in Umfragen Kopf an Kopf.
Doch seitdem sank DeSantis' Inzidenz rapide: Donald Trump liegt aktuell mindestens 30 Prozentpunkte vor ihm. Insofern spricht viel dafür, dass sich das Originalvirus doch wieder durchsetzt. DeSantis würde nur helfen, wenn Trump in seinen diversen Prozessen zu Haftstrafen verurteilt wird. Dem Land hilft keine der beiden Varianten.
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