Neues Deutschland: kommentiert die Entscheidung von Kabinett und Bundestag zum Afghanistaneinsatz
Berlin (ots)
Ohne unser engagiertes Militär wäre alles schlimmer gekommen, ahnt mancher nicht ohne Grund. Und dann kommen in der Bundestagsdebatte angeblich Mehr-Wissende daher und sagen: Wer jetzt aussteigt, der lädt das Terror-Chaos ein zum Weitermachen.
Bleibt uns da etwas anderes übrig, als der - auch gestern im Parlament gewiss oft gedachten, doch nie ausgesprochenen - Losung zu folgen: Ohren anlegen und durch!? Gestern stemmten sich zwei in Fällen von deutschen Militärinvasionen stets chronisch hartleibige PDS-Frauen gegen das Ohrenanlegen. Ein Grüner, der Ströbele, fand - nun vom Regierungs- auf den Oppositionspfad wechselnd - heim zu sich selbst. Demnächst könnten aus diesen drei und einigen anderen Abgeordneten, die sich nicht so deutlich erklärten, ein paar mehr werden. Die Linkspartei zieht mit starker Truppe ins Parlament, die Grünen beanspruchen Oppositionskraft für sich. Daraus kann - ohne dass sich Inhalte, also auch Differenzen, verwischen - mehr werden als nur eine Nein-Sager-Front. Was nicht nur Deutschland dringend braucht, sind neue, kreative Antworten darauf, wie man eine global-gerechtere Politik so betreibt, dass nicht Terror gegen Terror die einzige Antwort bleibt. Die Chance zum Denken ist gegeben, sie führt hoffentlich weiter als zur schon gehörten Linksantwort, dass man Militär nur dann von der Kette lassen darf, wenn althergebrachtem Völkerrecht pro forma Genüge getan ist.
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