Neues Deutschland: Wahl zur Bremer Bürgerschaft
Berlin (ots)
Nach 17 Jahren ist die Linkspartei also doch noch im Westen angekommen. Immer wieder hatten die Genossen aus dem Osten gehofft, auch in den alten Ländern Fuß zu fassen. Doch die Hürde war für die Sozialisten allein bisher zu hoch. In Bremen ist der Sprung nun deutlicher geglückt, als man hätte erwarten dürfen. Die neue Linke aus PDS und WASG hat damit kurz vor dem Vereinigungsparteitag noch einmal ihren Anspruch unterstrichen, gesamtdeutsches Projekt zu sein. Dafür ist der Einzug in ein Landesparlament im Westen zwar keine Bedingung, aber eine große Hilfe - schon der von den Medien zugeteilten Aufmerksamkeit wegen. Der Bremer Linksopposition dürfte nun eine ähnliche Schlüsselrolle zukommen, wie jetzt schon der Linksfraktion im Bundestag. Das Ende jener Ost-West-Spaltung, in der die PDS nie sehr viel mehr war als eine Regionalpartei, ist ein großer Schritt. Weitere werden nun folgen müssen. Die neue Linke wird auf Dauer ihre Ziele kaum mit einstelligen Ergebnissen erreichen können. Schon weil vieles davon nicht in der Opposition oder der Rolle des kleinen Partners zu schaffen ist, sondern nur mit der Hand am Steuerrad. Dafür muss die Linke mehr noch auch für jene eine Alternative werden, die längst nicht mehr zu Wahlen gehen. In Bremen war es erneut über ein Drittel, denen das Vertrauen in die Politik abhanden gekommen ist. Noch hat die Linke diese Menschen nicht erreicht. Doch auch ein solcher Sprung kann gelingen. Über die nächste Hürde.
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