ING-DiBa Befragung: Größere Risikobereitschaft von Männern verschärft Gender Pay Gap
Frankfurt am Main, 16. März 2018 - Nicht nur beim durchschnittlichen Bruttolohn klafft zwischen Männern und Frauen 2017 in Deutschland mit 21 Prozent eine große Lücke; auch das Sparverhalten der Geschlechter zeigt deutliche Unterschiede: So würden Frauen zusätzlich verfügbares Geld eher auf einem separaten Konto sparen, während Männer dem Anlegen in Investmentprodukte gegenüber wesentlich offener eingestellt sind. Dies ergab eine Analyse der ING-DiBa anlässlich des am 18. März stattfindenden Equal Pay Day.
Wenn Frauen ein Jahr lang jeden Monat 200 Euro zur freien Verfügung erhielten, würden 30,1 Prozent von ihnen das Geld auf einem separaten Konto, etwa einem Tagesgeldkonto, sparen. Bei Männern hingegen stand die Option, das zusätzliche Geld für "nicht notwendige Ausgaben" zu verwenden, mit 21,1 Prozent besonders hoch im Kurs. Zwar würden auch deutsche Männer als zweite Option mit 20,5 Prozent das Geld auf einem separaten Konto verwahren, aber auch das Anlegen, etwa in Wertpapiere, wäre mit 14,6 Prozent für viele Männer eine attraktive Wahl. Im Gegensatz dazu würden nur 6,7 Prozent der Frauen das Investieren in Geldanlagen als eine sinnvolle Option betrachten.
"Die Ergebnisse zeigen die geringere Risikobereitschaft von Frauen beim Umgang mit Geld", sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-DiBa. "Was in Krisenzeiten eine Tugend war, erweist sich in Zeiten von niedrigen Zinsen und steigenden Aktienkursen als Nachteil. Erst die nächsten Jahre werden zeigen, wer der bessere Anlageexperte ist: Mann oder Frau."
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