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ots.Audio: ACE fordert von Schwarz-Gelb mehr Investitionen in Straße, Schiene und umweltfreundliche Mobilität - ACE-Präsident: Allein für Erhalt der Bundesfernstraßen pro Jahr 2,5 Milliarden Euro mehr nötig

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Stuttgart (ots)

Anmoderation:
Heute (Mo., 5.10.) beginnen Union und FDP ihre 
Koalitionsverhandlungen. Gut eine Woche nach der Bundestagswahl 
wollen sie über die wichtigsten Inhalte ihrer künftigen gemeinsamen 
Regierung sprechen. Im Mittelpunkt stehen dabei angesichts der Krise 
natürlich vor allem die Wirtschafts- und die Finanzpolitik. 
Versprochen haben die Wahlsieger ja schon, dass es Steuerentlastungen
geben soll - wann, für wen und in welchem Umfang bleibt bisher offen.
Und was ist von der neuen Bundesregierung zum Beispiel im Bereich der
Verkehrspolitik zu erwarten? Darüber reden wir mit Wolfgang Rose, dem
Präsidenten des AutoClub Europa (ACE).
Interview Wolfgang Rose:
1. Herr Rose, was ist aus Ihrer Sicht die dringendste Aufgabe 
einer neuen Bundesregierung im Bereich der Verkehrspolitik?
Aus unserer Sicht brauchen wir mehr Investitionen in Straßen, 
Schienen und umweltfreundliche Mobilität. Allein für den Erhalt der 
Bundesfernstraßen sind nach unseren Berechnungen mindestens 2,5 
Milliarden mehr pro Jahr erforderlich. Und wer jetzt nicht 
investiert, zahlt später ein Vielfaches für die Sanierung der maroden
Verkehrswege. Das hat übrigens auch etwas mit der viel zitierten 
Generationengerechtigkeit zu tun. Wir dürfen der nachfolgenden 
Generation, so sehen wir das, keine desolate Verkehrsinfrastruktur 
hinterlassen. (0:33)
2. Sehen Sie dabei aber nicht die Gefahr, dass zur Finanzierung 
solcher Investitionen wieder die Autofahrer zur Kasse gebeten werden?
Das darf nun auf gar keinen Fall passieren. Mobilität ist für die 
breite Masse der Bevölkerung schon heute kaum erschwinglich. Trotzdem
brauchen wir diese Investitionen dringend. Und deshalb sagt der ACE: 
Bevor die schwarz-gelbe Koalition über Steuerentlastungen für 
Spitzenverdiener nachdenkt, sollte sie das Geld lieber für 
nachhaltige Verkehrskonzepte ausgeben. Damit wird aus unserer Sicht 
für die Wettbewerbsfähigkeit und die Beschäftigungssicherung in 
Deutschland mehr getan, als durch zweifelhafte Steuergeschenke für 
die oberen Einkommensbezieher. (0:33)
3. Was halten Sie von der immer wieder geäußerten Idee einer 
Pkw-Maut?
Die lehnen wir ganz entschieden ab, solange keine Aussicht darauf 
besteht, einen angemessenen Ausgleich für die Autofahrer zu erzielen.
Eine Pkw-Maut könnten wir uns nur dann vorstellen, wenn die 
Mehrbelastung für den inländischen Autofahrer zum Beispiel über 
reduzierte Kfz- oder Mineralölsteuer wieder eingefangen wird. 
Unverzichtbar ist außerdem bei allen Maut-Überlegungen, dass die 
Einnahmen - übrigens auch die aus der Lkw-Maut - zweckgebunden für 
die Sanierung und den Ausbau der Straßen, Schienen und der 
Binnenschifffahrtswege eingesetzt werden. (0:33)
4. Was erwarten Sie ansonsten von der neuen Bundesregierung?
Die laufenden Konjunkturprogramme, die auch der Verkehrsinfrastruktur
dienen und die bis 2010 befristet sind, die müssen aus unserer Sicht 
dann verlängert werden, wenn aufgrund von aufgrund von 
Planungsrückständen die Gefahr besteht, dass die Mittel verfallen. 
Dringend nötig ist aus unserer Sicht auch eine Änderung bei der 
Pendlerpauschale. Bisher steigt die Steuerersparnis mit dem 
Einkommen. Und wir wollen, dass jeder Pendler vom Finanzamt für jeden
Kilometer, den er fährt, die gleiche Entlastung erhält. Und zum 
Schluss: Die Weiterentwicklung der Kfz-Steuerreform ist aus unserer 
Sicht unerlässlich. Sie muss sich zukünftig, so sehen wir das, 
ausschließlich am CO2-Ausstoß orientieren. (0:43)
5. Wir haben jetzt viel über den Autoverkehr gesprochen, Sie haben
aber immer wieder auch betont, wie wichtig Investitionen in die 
Schiene sind. Welche Rolle spielt denn die Bahn in der Mobilität der 
Zukunft?
Also der ACE beteiligt sich ganz bewusst nicht an dem Spiel Straße 
gegen Schiene. Ganz im Gegenteil: Wir brauchen, das ist unsere 
tiefste Überzeugung, beide Verkehrsträger, und wir dürfen auch die 
Wasserwege und die Luftfahrt nicht aus den Augen verlieren. Die 
Schiene muss in der Mobilität der Zukunft eine noch wichtigere Rolle 
spielen. Deshalb fordern wir auch den Ausbau der Schienenwege. Das 
liegt übrigens auch im Interesse der Autofahrer, denn jeder 
Pkw-Fahrer, der nicht auf der Straße unterwegs ist und stattdessen 
sich im Zug befindet, macht natürlich einen Platz frei auf der 
Straße, so dass ein Gegeneinander an dieser Stelle keinen Sinn macht.
Das muss man miteinander organisieren. (0:39)
Abmoderation:
Der Präsident des Auto Club Europa (ACE), Wolfgang Rose, zu den 
dringendsten Aufgaben der neuen Bundesregierung im Verkehrsbereich. 
Heute (Mo., 5.10.) beginnen Union und FDP in Berlin ihre 
Koalitionsverhandlungen. Vielen Dank, Herr Rose.
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Pressekontakt:

ACE Auto Club Europa, Rainer Hillgärtner, 0711 5303 266
all4radio, Wolfgang Sigloch, 0711 3277759 0

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