INSIGHT Health zur Entwicklung auf dem GKV-Markt in den ersten acht Monaten 2005: Ärzte verordnen wieder etwas großzügiger - aber immer noch deutlich weniger als vor der Reform
Waldems-Esch (ots)
In den ersten acht Monaten diesen Jahres haben die Ärzte etwas mehr Medikamente zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gleichwohl blieben sie deutlich unter dem Niveau des Jahres 2003. Wurden in den ersten acht Monaten letzten Jahres lediglich gut 405 Millionen Packungen auf Kassenrezept verordnet, so waren es im gleichen Zeitraum diesen Jahres immerhin 425 Millionen. Das entspricht einem Anstieg von 4,8 Prozent. Nachdem im letzten Jahr - dem Jahr eins nach der jüngsten Gesundheitsreform - die Verordnungsmenge um 23,5 Prozent eingebrochen war, liegt der Absatz auf dem GKV-Markt trotz der geringfügigen Steigerung im laufenden Jahr immer noch 19,8 Prozent unter 2003. INSIGHT Health ermittelte diese Werte auf der Basis von Daten der Apothekenrechenzentren zu den zu Lasten der GKV verordneten Arzneimitteln.
Etwas besser erholten sich die rezeptpflichtigen Arzneimittel. Mit einem aktuellen Zuwachs von 5,7 Prozent auf gut 359 Millionen Packungen lagen sie lediglich 4,4 Prozent unter dem Niveau der ersten acht Monate 2003. Seinerzeit waren zu diesem Zeitpunkt gut 375 Millionen Packungen zu Lasten der GKV abgegeben worden.
Dagegen setzte sich der Rückgang bei den apothekenpflichtigen Arzneimitteln auch im laufenden Jahr - wenn auch deutlich abgemildert - fort. Die Kosten für die meisten dieser Medikamente, die nicht verschreibungspflichtig sind, aber nur in Apotheken abgegeben werden dürfen, werden seit Beginn letzten Jahres nicht mehr von der GKV übernommen. In der Folge sank die Menge der abgegebenen Packungen in den ersten acht Monaten letzten Jahres um 62,5 Prozent dramatisch. Im laufenden Jahr ging sie dann um weitere 1,6 Prozent auf 51,5 Millionen Packungen zurück.
Ein Blick in das Verordnungsverhalten der verschiedenen Arztgruppen zeigt ein heterogenes Bild. Allgemeinärzte und Internisten, die insgesamt 73 Prozent aller GKV-Verordnungen repräsentieren, verschrieben in den ersten acht Monaten 6,0 bzw. 6,2 Prozent mehr Medikamentenpackungen auf Kassenrezept als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Davon profitierten ausschließlich die rezeptpflichtigen Arzneimittel (Allgemeinärzte + 7,0 Prozent, Internisten + 6,8 Prozent), während in beiden Arztgruppen die apothekenpflichtigen Arzneimittel erneut leicht nachgaben (Allgemeinärzte - 5,0 Prozent, Internisten - 3,2 Prozent).
Ganz anders sieht das Bild bei den Kinderärzten aus. Zwar verschrieben auch sie in den ersten acht Monaten diesen Jahres, über alles gesehen, 6,7 Prozent mehr Packungen zu Lasten der GKV. Während die rezeptpflichtigen Medikamente hier nur um 3,1 Prozent zulegen konnten, profitierten bei dieser Arztgruppe vor allem die apothekenpflichtigen Medikamente mit einem Plus von 9,3 Prozent gegenüber den ersten acht Monaten des letzten Jahres. Damit lag die Menge der in diesem Zeitraum abgegebenen Packungen bei knapp 21,5 Millionen und lediglich 3,6 Prozent bzw. gut 800.000 Packungen unter 2003. Dieses Ergebnis zeigt die Bedeutung apothekenpflichtiger Arzneimittel für die Kinderärzte. Vor diesem Hintergrund macht es auch Sinn, dass die Kosten für diese Medikamente bei Kindern bis zum vollendeten 12. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen werden.
Dagegen gehen die apothekenpflichtigen Arzneimittel bei Spezialisten auch in diesem Jahr weiterhin dramatisch zurück und spielen in der Kassenpraxis so gut wie keine Rolle mehr. So reduzierten beispielsweise Hautärzte und Frauenärzte die Verordnung derartiger Präparate von jeweils rund 4,7 Millionen Packungen in den ersten acht Monaten 2003 auf 560.000 bzw. 515.000 im laufenden Jahr. Ähnlich sieht es bei den Urologen aus. Hier ging die Verordnungsmenge dieser Arzneimittel nach einem Rückgang von 78,0 Prozent im vergangenen Jahr aktuell mit einem Minus von 18,4 Prozent nochmals deutlich zurück. Vergleichbare Entwicklungen finden sich bei den Augenärzten, den Orthopäden und den HNO-Ärzten.
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