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Zu viel Betrug: Apimondia streicht Honigwettbewerb

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Zu viel Betrug: Apimondia streicht Honigwettbewerb

Kein Preis für Honig bei internationalem Imkerkongress 2025

Beim nächsten Weltimkerkongress in Kopenhagen wird es keinen Preis für Honig geben. Er wurde überraschend wegen massiven Betrugs in der globalen Lieferkette gestrichen. In ganz Europa werden zurzeit mit DNA-Analysen Honig-Fälschungen nachgewiesen. ORF und ZDF veröffentlichen aktuell eigene Tests. Der Deutsche Berufsimkerbund hat bei Apimondia-Präsident Jeff Pettis nachgefragt, ob die Entscheidung damit etwas zu tun hat.

Kategorie Honig gestrichen

Der Weltimkerkongress Apimondia hat den Honigwettbewerb gestrichen. Der Veranstalter reagierte auf die international schon seit längerem bekannten Betrugsfälle und Honigpanschereien in großem Stil. Offiziell heißt es auf der Apimondia-Webseite: „Die Streichung der Preiskategorie bei den Auszeichnungen für Imkerei ist notwendig, weil wir derzeit nicht in der Lage sind, Honig vollständig auf Verfälschungen testen zu lassen.“ Der größte weltweite Imkerkongress wird nächstes Jahr im September wieder in Europa, diesmal in Kopenhagen stattfinden.

Eigene Tests von ORF und ZDF

Dass die Honig-Prämierung wegen massiven Betrugs in der globalen Lieferkette aus den World Beekeeping Awards gestrichen wird, überrascht den Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund nicht. DBIB-Vizepräsident und Präsident des Europäischen Berufsimkerbunds Bernhard Heuvel hat die derzeitige Welle der Aufdeckung von Honig-Panschereien in Deutschland organisiert: ARTE brachte im November eine Doku, das ZDF wird über eigene DNA-Analysen Mitte Dezember berichten und auch im Nachbarland Österreich läuft in dieser Woche im ORF-Magazin KONKRET eine Serie über eigene Laboranalysen mit Testergebnissen.

Akkreditierung für DNA-Test wird kommen

„Da sich in Deutschland die Labore mit den akkreditierten, d.h. offiziell anerkannten Methoden, auf die Zuckerspektren fokussiert haben, können sie die immer raffinierteren Fälschungen oft nicht erkennen“, sagt Bernhard Heuvel. „Unsere europäischen Kollegen, v. a. aus Estland hatten die DNA-Analyse schon vor Jahren als sicher und effektiv für Honig im Visier. Jetzt haben wir europaweit genug Daten gesammelt, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir sind zuversichtlich, dass auch mit Unterstützung der Apimondia, die DNA-Analytik sehr bald akkreditiert wird.“

„Entscheidung hat mit DNA-Analyse nichts zu tun“

Jeff Pettis, Präsident der Apimondia betonte aber auf Nachfrage vom Deutschen Berufsimkerbund, dass die Entscheidung schon vor Monaten getroffen wurde, lange bevor die DNA-Tests im Gespräch waren. „Hauptsächlich aus logistischen Gründen.“ Aus den Erfahrungen in Kanada 2019 und Chile 2023 wurde klar, dass eine angemessene Prüfung zeitlich und rechtzeitig zur Prämierung auf dem Kongress nicht realisierbar war.

„DNA-Test ist vielversprechend“

„Unsere Entscheidung den Honig-Preis zu streichen, hatte mit der DNA-Analyse zwar nichts zu tun, wir denken aber, dass das DNA-Verfahren sehr vielversprechend ist.“ sagte Jeff Petties. „Es sollte mit noch mehr Proben validiert werden. Wir brauchen eine einfache und narrensichere Methode zur Prüfung auf Betrug. Wir alle wissen, dass unsere derzeitigen Verfahren nicht ausreichen. Es brauchte Geld, Zeit und unterschiedliche Verfahren, um alle Arten von Betrug aufzudecken. Die DNA-Methode kann dabei eine Lösung sein. Wir werden mehr Honige damit testen, um sie zu validieren. Und wir hoffen, dass sie den Erwartungen gerecht wird. Keine Methode war bislang narrensicher, aber wir bleiben optimistisch.“

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12.12.2024 /4.500 Zeichen

Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V./ Janine Fritsch

Disclaimer: Der Artikel darf kostenfrei bei Nennung der Quelle verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Quelle: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund

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