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Celler Imker- und Honigtage 2025: Alles auf Honig

Celler Imker- und Honigtage 2025: Alles auf Honig
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Celler Imker- und Honigtage 2025: Alles auf Honig

Als großen Erfolg kann der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund in diesem Jahr seine Celler Imkertage in Norddeutschland verbuchen. Der Skandal um die Honigpanscherei ist beim Verbraucher angekommen und die Imkerschaft zeigte große Unterstützung für die Aufklärungsarbeit des DBIB. Ganz neu: Die Stadt Celle engagierte sich für den Berufsimkerbund mit der Organisation der Celler Honigtage parallel zur Messe.

Die Celler Imkertage, die der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) organisiert, sind jedes Jahr am letzten Januarwochenende der Treffpunkt für Imker in Norddeutschland. Celle hat als Honighochburg mit der Heideimkerei eine lange Tradition und schon im Mittelalter war Celle das Zentrum von Honig- und Wachshandel. Und zu einem überregionalen Anlaufpunkt für Honig soll die Stadt auch wieder werden, wenn es nach Stephan Iblher geht.

Celler Honigtage: Auftakt für ein besseres Honig-Marketing

Der Berufsimker und DBIB-Landesgeschäftsführer in Hamburg will, dass Honig als Nahrungsmittel insgesamt wieder aufgewertet wird. Dafür soll Celle zu einem Honigzentrum werden, das als Stadt für Honig wirbt. „Honig ist zu billig! Und: Honig ist auch unser Kulturgut. Es ist mehr als ein gesundes Lebensmittel.“ sagt Iblher. Er hat mit Überzeugungskraft und sehr guten Argumenten die Stadtverwaltung schnell davon überzeugt, parallel zur Imkermesse die Honigtage mit einem bunten Programm rund um den Honig auszurichten. Es gab einen Honigsalon in der Alten Rathausdiele mit vielfältigen Konzepten zur Verwendung von Honig, eine Honigmassage und Honigsauna im Celler Badeland. Auf der Messe wurde ein Einführungsworkshop zur Honigsensorik angeboten. Denn ähnlich wie es Weinsommeliers machen, kann man lernen, die Honigqualität über alle Sinne zu schmecken, zu riechen und zu fühlen. Am Samstag hielt Stephan Iblher eine feurige Motivationsrede, die alle anwesenden Imker begeisterte und Ansporn war, sich persönlich noch mehr gegen die Schwemme von ausländischen Billighonigen fraglicher Qualität zu wehren.

Honigfälschungen: Spenden für mehr Aufklärung

Mehr als in den Jahren zuvor hat die Presse diesmal über die Imkertage berichtet. Anlass war vor allem das Thema Honigverfälschung. Bernhard Heuvel, Präsident des Europäischen Berufsimkerverbands, stellte in Celle die Aufdeckungsarbeit der Berufsimker und die Stärke der modernen DNA-Analyse vor. Denn die anerkannten Methoden kommen den immer raffinierten Fälschungen allzuoft nicht nach. Zusammen mit den europäischen Berufsimkern hat er bereits vor vier Jahren die „Task Force Honey“ im Europäischen Berufsimkerbund gegründet und im Hintergrund an der Aufdeckung gearbeitet. In Celle rief Heuvel die Lebensmittelketten erneut dazu auf, zu kooperieren und auf die Ergebnisse der DNA-Analysen zu reagieren. Denn die meisten Konzerne bieten nach wie vor billige Importhonige in ihren Regalen an. Dem Aufruf für die weitere Aufdeckung von Panschereien zu spenden, folgten die anwesenden Imker und Zuhörer spontan. Es kamen in kürzester Zeit 1700 Euro an Spenden noch während des Vortrags zusammen.Stephan Iblher, Initiator der Celler Honigtage, warb mit einer flammenden Rede bei den Imkern um aktive Unterstützung für ein neues Honig-Marketing. Foto: Janine Fritsch

Moderne Testmethoden: „DNA-lügt nicht“

Kritik, an der DNA-Analyse und an dem Labor in Estland, das maßgeblich an der ganzen Vorarbeit mitgearbeitet hat, kommt u. a. vom Honigverband. Dies weist Bernhard Heuvel entschieden zurück: „Der Vorwurf, das Labor sei nicht akkreditiert und die Methode nicht standardisiert, ist dummes Zeug.“ Der DBIB-Vizepräsident wird hier sehr deutlich: „DNA lügt nicht. Diese Methode ist schon lange Stand der Technik und nicht neu.“ Sie wird in der Medizin, wie bei COVID-19, seit fast 20 Jahren in der kriminalistischen Forensik und auch in anderen Bereich der Lebensmittelüberwachung, z.B. bei Fisch, angewendet.

Wild- und Honigbienen: Aufklärung mit Experten

Neben dem Thema Honig gab es einen zusätzlichen Tag vor der Messe, der ganz der Wildbiene gewidmet war. Der Solitärbienentag unter der Schirmherrschaft von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Denn auch die Behauptung vieler Umweltverbände und auch Naturschutzbehörden, Honigbienen bedrohten die Existenz von Wildbienen, hat massive wirtschaftliche Konsequenzen für Imker. Gerade in Heideflächen wird es Wanderimkern oft verboten, ihre Bienenstöcke zeitweise aufzustellen. Doch weder Otto Boecking vom Celler Bieneninstitut, noch Imkerin und NABU-Sprecherin Dr. Melanie von Orlow sehen Honigbienen als besondere Gefahr. Viel wichtiger sei es, die Heide besser zu pflegen und ihren weiteren Rückgang zu verhindern. In Niedersachsen nehmen die Heideflächen immer mehr ab, u.a. weil sie von Gräsern überwuchert wird. Das nimmt das Nahrungsangebot und die -vielfalt, die Wildbienen so dringend brauchen.

Die Verkaufsmesse für Imkereizubehör und Bienenprodukte zog mit rund 60 internationalen Ausstellern wieder viele hundert Besucher an. Am Samstag waren es bereits 900 und mit rund 1500 Besuchern an beiden Messetagen ist der DBIB sehr zufrieden über das große Interesse an Vortragsthemen und Produkten.

30.01.2025 /5.000 Zeichen

Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V./ Janine Fritsch

Disclaimer: Der Artikel und seine Inhalte dürfen kostenfrei bei Nennung der Quelle verwendet werden. Text und Bilder unterliegen dem Urheberschutz. Quelle: Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund

janine.fritsch@berufsimker.de, +49 (0) 151 65168241
Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund e.V. (DBIB)
www.berufsimker.de
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