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PM Erfolgreiche Abhöraktion: Forscher finden Fledermäuse in der Kyritz-Ruppiner Heide

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Erfolgreiche Abhöraktion: Forscher finden Fledermäuse in der Kyritz-Ruppiner Heide

Zum ersten Mal hat die Heinz Sielmann Stiftung untersucht, welche Fledermausarten in Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide vorkommen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass das Gebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Wittstock ein attraktiver Lebensraum für unterschiedlichste Arten ist. Unter anderem wurden sowohl Deutschlands kleinste als auch größte Fledermaus nachgewiesen.

Mithilfe spezieller Aufnahmegeräte haben Experten der Heinz Sielmann Stiftung in 19 Nächten über 6.000 Rufe heimischer Fledermausarten aufgenommen. Die sogenannten Batcorder erfassen den für Menschen nicht wahrnehmbaren Ultraschall, den Fledermäuse nutzen, um sich zu orientieren. „Wir konnten immerhin neun von insgesamt 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten auf unseren Flächen nachweisen“, erklärt Rebecca Oechslein, Leiterin der Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide.

Strukturreiche Landschaft bietet gute Lebensbedingungen

Die vorgefundenen Arten haben teilweise sehr unterschiedliche Ansprüche, was ihren Lebensraum und das vorhandene Nahrungsangebot betreffen. Das zeigt, dass die Jäger der Nacht offenbar von der Strukturvielfalt auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz profitieren. Die Heinz Sielmann Stiftung setzt sich für den Erhalt der offenen Heideflächen ein, schützt aber auch Wälder als sogenannte Prozessschutzflächen. Dort finden keine forstlichen Maßnahmen mehr statt und Bäume können dick und alt werden.

Die Fledermäuse finden dadurch gute Jagdreviere im Offenland und in den Waldrandbereichen sowie geeignete Verstecke in den Wäldern. Auch die alten Dörfer im Umfeld der Heide spielen eine Rolle als Tagesquartier. Viele Fledermausarten verbringen den Tag in Dachstühlen oder Mauerritzen. Auch vor Licht- und Lärmverschmutzung sind die Fledermäuse in der Kyritz-Ruppiner Heide weitgehend abgeschirmt. Das Gebiet zählt zu den dunkelsten Orten in Deutschland und bietet Fledermäusen somit ideale Bedingungen, um in der Dämmerung und Nacht ungestört nach Insekten zu jagen.

Fledermäuse finden einen gedeckten Tisch in der Heide

Insbesondere die enorme Insektenvielfalt in der Heide liefert den Fledermäusen eine optimale Nahrungsgrundlage, die sie auf intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen kaum noch vorfinden. So jagt der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h nach Fluginsekten im freien Luftraum. Das Große Mausohr (Myotis myotis) ist hingegen spezialisiert auf die Jagd nach großen Käfern oder Grillen am Boden. Die Art ist mit einer Flügelspannweite von etwa 40 Zentimetern Deutschlands größte Fledermaus.

Auch die kleinste heimische Fledermaus, die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus), kommt in der Kyritz-Ruppiner Heide vor. Sie passt mit eingeklappten Flügeln in eine Streichholzschachtel und wiegt nicht mehr als ein Stück Würfelzucker. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtline stehen alle Fledermausarten unter Schutz. Auch ihre Jagdgebiete sowie Tages- und Winterquartiere sind durch die Richtlinie geschützt.

Fledermäuse werden weiterhin belauscht

Die Fledermäuse in Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide müssen sich vorerst weiter darauf einstellen, abgehört zu werden. Das Monitoring soll in den Folgejahren wiederholt werden. Auf diese Weise möchten die Experten der Heinz Sielmann Stiftung noch mehr über die Fledermausbestände erfahren und herausfinden, wie man sie durch gezielte Naturschutzmaßnahmen unterstützen kann. „Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass wir mit unseren Maßnahmen in der Landschaftspflege, aber auch mit den Flächen für Prozessschutz bereits auf dem richtigen Weg sind“, sagt Rebecca Oechslein.

Mehr über Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide erfahren Sie hier.

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Florian Amrhein
Pressesprecher
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E-Mail:  florian.amrhein@sielmann-stiftung.de