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Ra(s)tlos? - ADHS: Wenn der Zappelphilipp älter wird

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Idstein (ots)

Anmoderationsvorschlag:

Hyperaktiv, unaufmerksam und impulsiv: Wenn Kinder sich so verhalten, dann bekommen sie heutzutage schnell den Stempel "ADHS" aufgedrückt. Das bedeutet Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung - und dann werden sie meistens mit Medikamenten ruhiggestellt. Doch was wird aus dem Zappelphilipp, wenn er erwachsen ist? Helke Michael hat sich mal schlau gemacht, wie sich ADHS später auf das Privat- und das Berufsleben der Betroffenen auswirkt .

Sprecherin: Beim Begriff "ADHS" denken die meisten sofort an überaktive Kinder, die ständig herumzappeln und sich auf nichts richtig konzentrieren können. Nur die Wenigsten wissen wahrscheinlich, dass auch viele Erwachsene so eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung haben. Denn die äußert sich ganz anders:

O-Ton 1 (Prof. Dr. Sören Schmidt, 0:27 Min.): "Bei den Erwachsenen ist es weniger so, dass die typischen Symptome wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität, was eben die Kernkriterien der Kinder sind, im Vordergrund stehen. Man sieht diese Kernsymptome gar nicht so deutlich, aber sie führen letztendlich sekundär zu weiterführenden Problemen. Es kommt zu sehr, sehr starken Stimmungsschwankungen und auch Schwierigkeiten, solche Emotionen zu kontrollieren. Sie verlieren den Fokus dessen, was sie eigentlich machen wollen. Und das führt natürlich im Job zu Problemen, wenn ich Abgabefristen habe oder wenn ich Sachen zu einem bestimmten Zeitpunkt fertigmachen muss."

Sprecherin: Sagt Sören Schmidt, Professor für Angewandte Psychologie an der Hochschule-Fresenius, und erklärt, mit welchen Problemen ADHS-Be troffene außerdem in ihrem Privatleben zu kämpfen haben.

O-Ton 2 (Prof. Dr. Sören Schmidt, 0:20 Min.): "Das erhöht natürlich das Konfliktpotenzial. So was kann auf die Dauer für eine Partnerschaft belastend sein. Und hinzu kommt, dass gerade in den Schwierigkeiten der Emotionskontrolle natürlich auch sehr schnell bei Zurechtweisung ein Streit entsteht. Das heißt, ein ADHS-betroffener Erwachsener beispielsweise 'explodiert' schnell in dieser Situation - und so kommt es oft zu heftigem Streit."

Sprecherin: Mit Medikamenten bekommt man das alles zwar halbwegs gut wieder in den Griff, sinnvoll ist aber immer auch eine Psychotherapie - und zwar für alle Beteiligten.

O-Ton 3 (Prof. Dr. Sören Schmidt, 0:19 Min.): "Und da sollten auf jeden Fall die Betroffenen lernen, mit den konkreten Defiziten umzugehen. Und den Angehörigen: Im therapeutischen Setting ist man am wirkungsvollsten, wenn man eben auch das Umfeld mit einbezieht. Man vermittelt den Angehörigen auch ein Bild der Störung, einfach, dass sie wissen, dass viele der Betroffenen das eben nicht absichtlich machen, sondern dass das Folge eben der Störung ist, unter der sie leiden."

Abmoderationsvorschlag:

Hier noch ein kleiner Tipp für alle am Thema Interessierten: Am 21. Oktober bietet Prof. Dr. Sören Schmidt um 18:00 Uhr an der Hochschule Fresenius in Köln eine öffentliche Podiumsdiskussion an - mit ADHS-Spezialisten wie Dr. Eva Tschersich, Prof. Dr. Gerhard W. Lauth und Dr. Christian Konkol von der Uniklinik Köln. Außerdem kommt Ute Kögler, ein ADHS-Coach, die gute Tipps für die Berufsorientierung geben kann. Weitere Infos und die komplette Teilnehmerliste gibt's im Internet unter www.hs-fresenius.de.

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Pressekontakt:

Melanie Hahn
melanie.hahn@hs-fresenius.de
Mobil: +49 (0) 171 - 359 2590

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