Akupunktur oder Physiotherapie: Die Nachfrage nach Medizin auf Kreuzfahrten steigt
Hamburg (ots)
In einer aktuellen Studie haben Prof. Dr. Philipp Walther und Prof. Dr. Alexander Hermenau von der Hochschule Fresenius in Hamburg gemeinsam mit Dr. med. Jens Tülsner der Unternehmensberatung Marine Medical Solutions sowie Sophia Zander von der Universität Bayreuth die Entwicklungsperspektiven maritimer Medizin für die Kreuzfahrtbranche untersucht. Das Forschungsteam hat unter anderem 1.000 Personen nach ihrem Bedarf befragt.
Der Gesundheitstourismus boomt: Immer beliebter werden Reisen mit dem Fokus auf Erholung, Wellness und Medizin. Insbesondere auf dem Festland bieten zahlreiche Dienstleister schon seit Jahren erfolgreich Gesundheits- und Wellnessurlaube an. Dies legt die Vermutung nahe, dass sie auch für die Kreuzfahrtbranche eine vielversprechende Entwicklungsperspektive darstellen. So ist bereits jetzt ein Angebot in Form von Wellness-Tourismus und gesundheitsorientiertem Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen zu beobachten. Im Gegensatz dazu finden sich jedoch noch keine Angebote in den Bereichen Medical-Wellness, Kur- und Rehabilitationstourismus und Medizintourismus.
Um gesundheitsorientierte Maßnahmen anbieten zu können, sind jedoch Investitionen für entsprechende Räumlichkeiten, medizinisches Personal und Geräte an Bord erforderlich. Daraus ergibt sich die Frage, ob es überhaupt einen Bedarf an medizinisch orientierten Leistungen gibt. Wie lässt sich maritime Medizin bedarfsgerecht gestalten? Welche Entwicklungsperspektiven ergeben sich daraus? Diesen und weiteren Fragen ist das Forschungsteam in ihrer aktuellen Studie nachgegangen. Dafür haben sie 1.000 Personen online befragt und Experteninterviews durchgeführt. Die Onlineumfrage richtete sich an alle, die bereits eine Kreuzfahrt gemacht hatten. Weiterhin wurden Quoten für das Alter, Geschlecht und das Bundesland der Teilnehmer eingerichtet, um die Nachfragestruktur des deutschen Kreuzfahrtmarktes bestmöglich zu repräsentieren.
Die Ergebnisse liefern interessante Erkenntnisse: Obgleich nur 23 Prozent der Befragten auf ihrer letzten Kreuzfahrt eine medizinische Versorgung in Anspruch genommen haben, bekundete ein Großteil Interesse an einem erweiterten medizinischen Angebot. Sie gaben beispielsweise an, dass sie Entgiftungskuren, Akupunktur oder Physiotherapie attraktiv finden würden. Jeder Dritte im Alter von mindestens 70 Jahren würde die Zusatzleistungen auch privat finanzieren, bei den 30-39-Jährigen wären 60 Prozent dazu bereit.
"Die Ergebnisse zeigen: Es gibt eine steigende Nachfrage nach zusätzlichen medizinischen Leistungen", resümiert Prof. Dr. Philipp Walther, Studiendekan Gesundheitsmanagement (B.A. und M.A.) an der Hochschule Fresenius in Hamburg und bei onlineplus.
Themenkreuzfahrten "Gesundheit" würden daher einen strategischen Wettbewerbsvorteil für die Kreuzfahrtanbieter darstellen. "Durch zielgruppenspezifische Angebote besteht die Möglichkeit, diese Personen an das Unternehmen zu binden oder weitere Personen dieser Zielgruppen zu erreichen", erklärt Prof. Dr. Alexander Hermenau, Studiendekan Tourismus-, Hotel und Eventmanagement (B.A) in Hamburg, weiter.
Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und Wiesbaden sowie dem Studienzentrum in New York gehört mit über 13.000 Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 170-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das "Chemische Laboratorium Fresenius", das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr "breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen", "ihre Internationalität" sowie ihr "überzeugend gestalteter Praxisbezug" vom Wissenschaftsrat gewürdigt. Im April 2016 wurde sie vom Wissenschaftsrat für weitere fünf Jahre reakkreditiert.
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