Hilferuf aus Kandahar: Notprogramm für pakistanische Flüchtlingsfamilien geplant
Mit Decken und Nahrung will Shelter Now das Überleben im Winter sichern
Braunschweig (ots)
Mit dem beginnenden Winter verschärft sich wieder die Situation für Flüchtlinge in Afghanistan. Ein dringender Hilferuf aus der südlichen Provinzhauptstadt Kandahar erreichte jetzt das internationale christliche Hilfswerk Shelter Now: Zahlreiche Familien aus der pakistanischen Stadt Quetta sind in das Nachbarland Afghanistan geflohen - für die afghanischen Behörden eine neue, ungewohnte Situation. In Quetta hatte es in den letzten Monaten wiederholt terroristische Anschläge mit vielen Todesopfern gegeben. "Wir sind aufgerufen, 600 Flüchtlingsfamilien mit Lebensmitteln und warmen Decken zu versorgen", berichtet der deutsche Shelter Now-Direktor Udo Stolte. Aus diesem Anlass startet das Hilfswerk am Wochenende in Braunschweig eine neue Spendenkampagne.
Nachts erreichen die Temperaturen in Kandahar bereits den Gefrierpunkt, daher sei Eile geboten, so Stolte weiter. Die Hilfsprogramme der Provinzregierung von Kandahar reichten angesichts des unerwarteten Zustroms an Flüchtlingen bei weitem nicht aus. Da die Region aufgrund der Anwesenheit von Taliban-Kämpfern als sehr unsicher gilt, arbeiten nach Angaben von Udo Stolte neben Shelter Now nur noch sehr wenige internationale Hilfsorganisationen vor Ort, und zwar nur mit einheimischen Kräften. "Wir können und wollen uns der Verantwortung für die Flüchtlinge nicht entziehen und werben um die nötigen Mittel", sagt der Shelter-Now-Direktor.
Neben warmen Decken für die kalten Nächte erhalten die Flüchtlingsfamilien Mehl, Speiseöl, Tee, Bohnen und Zucker, um das Überleben im Winter zu sichern. Schon in den vergangenen Jahren hatte Shelter Now Winterhilfs-Programme auflegen müssen. "Die aktuelle Situation zeigt, dass Afghanistan besonders in Notlagen weiterhin auf internationale Hilfe angewiesen ist", erklärt Udo Stolte. Er begrüßt ausdrücklich die soeben bei der Afghanistan-Konferenz in Bonn gegebene Zusage der Staatengemeinschaft, das Land langfristig zu unterstützen.
Die Spendenkampagne für die Winterhilfe unter den pakistanischen Flüchtlingen startet Shelter Now am Samstag mit einer Aktion in der Braunschweiger Innenstadt. An einem Infostand zur Situation in Kandahar bietet das Hilfswerk mit Safran zubereitete weihnachtliche Spezialitäten an. Das edle Gewürz wurde in landwirtschaftlichen Projekten in West-Afghanistan geerntet. "Solche nachhaltige Entwicklungsarbeit und Hilfe in akuten Notlagen sind die beiden Säulen unserer Tätigkeit in Afghanistan", betont Udo Stolte.
Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit Koordinierungsbüro in Deutschland. Seit 1983 ist es in Pakistan unter dem Namen "Shelter Now International Pakistan" und seit 1988 in Afghanistan als "Shelter Now International Afghanistan" tätig. Der Name der Organisation in Deutschland lautet "Shelter Now Germany e.V.". Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen Teil aus privaten Spenden. Die effiziente und projektbezogene Verwendung der Mittel wird Shelter Now durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel bescheinigt.
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