Shelter Now startet Hilfe für Erdbebenopfer im Norden Syriens
Hunderte Familien sollen Obdach, Decken, Kleidung und Lebensmittel bekommen
Braunschweig (ots)
Das internationale christliche Hilfswerk Shelter Now startet mit der Nothilfe für Erdbebenopfer in Syrien. Mitarbeiter der ansonsten in Afghanistan und Nord-Irak tätigen Organisation machen sich aktuell ein Bild von der Situation vor Ort und schieben die ersten Hilfsprojekte an, berichtet der deutsche Shelter Now-Direktor Udo Stolte. Man habe erfahrene Partner in der Erdbebenregion, mit denen Shelter Now schon früher bei Projekten kooperiert habe, unter anderem in den Städten Aleppo und Kobane, aber auch in Dörfern, die oft keine oder zu wenig Unterstützung erhielten.
Das Erdbeben am 6. Februar hat nach offiziellen Angaben mindestens 42.000 Menschen das Leben gekostet, davon rund 6.000 in Syrien. Mehr als 100.000 seien teils schwer verletzt, hieß es. Benötigt werden laut Stolte angesichts der bitteren Kälte in der Region vor allem Zelte, Decken und warme Kleidung. Ebenso dringend seien Lebensmittel, Hygieneartikel und Babymilchpulver.
Allein in der von kurdischen Milizen kontrollierten Stadt Kobane nahe der türkischen Grenze schliefen derzeit über 200 Familien unter freiem Himmel, ihre Wohnhäuser sind durch die Erdstöße einsturzgefährdet, erfuhr Stolte von den Helfern vor Ort. Zur Verteilung durch eine örtliche christliche Gemeinde benötigt Shelter Now für 250 Familien 70 Zelte, 120 Decken, dazu Teppiche, Lebensmittelrationen, Haushaltsutensilien und 66 Kerosinöfen mit Brennstoff. Die Hilfsgüter können laut Stolte in der Region erworben werden - daher seien Geldspenden aktuell die effizienteste Hilfe.
Shelter Now hilft den Erdbebenopfern unabhängig von den jeweiligen politischen Machtverhältnissen. Auch in den vom syrischen Regime beherrschten Gebieten haben evangelische, katholische und orthodoxe Kirchengemeinden Shelter Now und seine Partner um humanitäre Hilfe gebeten. In der Provinzhauptstadt Aleppo sollen 220 Familien Unterkunft und Versorgung erhalten, in der Hafenstadt Latakia sind es 80 Haushalte.
Neben der materiellen Not seien viele Menschen durch die Katastrophe traumatisiert, litten unter Panikattacken, zumal es weiter zu Nachbeben komme, berichtet Stolte. Dem Shelter Now-Team in Syrien gehört daher auch eine ausgebildete Trauma-Therapeutin an.
Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit Koordinierungsbüro in Deutschland. Von 1983 bis 2016 war es in Pakistan tätig. 1988 begann die Arbeit in Afghanistan, 2014 in der Autonomen Region Kurdistan (Nord-Irak). Der Name der Organisation in Deutschland lautet "Shelter Now Germany e.V.". Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen Teil aus privaten Spenden. Die effiziente und projektbezogene Verwendung der Mittel wird Shelter Now durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel bescheinigt.
Spendenkonto: Norddeutsche Landesbank, IBAN DE65 2505 0000 0002 5230 58
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