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Kooperationsgemeinschaft Mammographie

MRT oder Mammographie - ist das hier die Frage?

Köln (ots)

Für Pressewirbel sorgte gestern unter anderem eine
Meldung in BILD: "Sicherste Brustkrebsdiagnose zu teuer?" Verglichen 
wurden zwei Methoden der Brustkrebsdiagnostik: die teurere 
Magnetresonanztomographie (MRT) und die "billigere" Mammographie. 
Bilanz: Die MRT sei angeblich besser, käme aber nicht zum Einsatz, 
weil sie zu teuer sei. Diese verkürzte Aussage ist schlicht falsch 
und führt zur Unsicherheit bei den Frauen.
Zurück geht die BILD-Meldung auf eine aktuelle Veröffentlichung im
Fachmagazin The Lancet vom 11. August 2008. Gegenstand dieser 
Veröffentlichung ist eine wissenschaftliche Untersuchung von 
Professor Christiane Kuhl, Bonn, zum Aussagewert der 
Magnetresonanztomographie (MRT) bei der Diagnostik von duktalen 
Karzinomen in situ (DCIS), einer Vorstufe von Brustkrebs.
Professor Kuhl betont in einer Mitteilung der Universitätsklinik 
Bonn ausdrücklich, dass die Studienergebnisse nicht als Argument 
gegen das laufende Mammographie-Screening verstanden werden können. 
Im Gegenteil: "Die Mammographie ist als Basis-Untersuchung zur 
Früherkennung unverzichtbar", so Professor Kuhl, nicht zuletzt weil 
die MRT für den Einsatz zur flächendeckenden Früherkennung noch nicht
reif sei, es fehle hier noch an diagnostischer Erfahrung und klar 
definierten technischen Standards.
Zur Erklärung: Die Ergebnisse der Studie im Hinblick auf die 
Treffsicherheit der MRT beziehen sich "nur" auf DCIS und nicht - wie 
in BILD dargestellt - auf Brustkrebs allgemein. DCIS sind als 
Brustkrebsvorstufen sehr schwierig einzuordnen, zumal man nicht weiß,
ob sie sich zwangsläufig zu bösartigen Geschwülsten entwickeln 
werden. Schon aus diesem Grunde können die Resultate der Studie nicht
auf das Mammographie-Screening zur Brustkrebsfrüherkennung übertragen
werden. Aber es gibt noch einen weiteren, entscheidenden Grund: Bei 
den Studienteilnehmerinnen handelte es sich zum großen Teil um 
Frauen, die ein erhöhtes Brustkrebsrisiko aufwiesen, nämlich zu 42 
Prozent. Einige von ihnen waren schon einmal an Brustkrebs erkrankt, 
andere hatten klinische Symptome. Das Mammographie-Screening dagegen 
wendet sich ausschließlich an symptomlose Frauen. Auch ist die Studie
im Hinblick auf die untersuchte Altersgruppe nicht vergleichbar.
Zweifelsohne sind die Studienergebnisse aus wissenschaftlicher 
Sicht interessant, aber weitere Fragen müssen geklärt werden, um den 
Stellenwert der MRT bei der Brustkrebsdiagnostik zu definieren.
Die eingangs gestellte Frage nach MRT oder Mammographie stellt 
sich also überhaupt nicht. Angesichts des jetzigen Forschungsstands 
kommt die MRT als Screening-Methode nicht infrage. 
Medizinjournalismus bedarf einer besonderen Sorgfalt. Verkürzende und
verfälschende Darstellungen führen nur zu einer Verunsicherung der 
Frauen.

Pressekontakt:

Maria Mester, Kooperationsgemeinschaft Mammographie,
Tel.: 02234/9490-140

Original-Content von: Kooperationsgemeinschaft Mammographie, übermittelt durch news aktuell

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