INTERVIEW: "Augen auf beim Kauf gebrauchter Kaminöfen!"
Frankfurt am Main (ots)
Dipl.-Ing. Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI Industrieverbandes Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V., der auch die Hersteller moderner Feuerstätten vertritt, zu Fallstricken bei der Anschaffung von Second-Hand-Geräten
Redaktion: "Herr Kienle, das eigene Kaminfeuer ist ein anhaltender Wohntrend. Demgegenüber steht die Erste Bundesimmissionsschutz-Verordnung, die seit 2010 strengere Grenzwerte für die Emissionen von Kleinfeuerungsanlagen festsetzt. Worauf müssen Verbraucher beim Kauf eines Kaminofens achten?"
Frank Kienle: "Beim Kauf einer neuen Feuerstätte - hierzu zählen neben den Kaminöfen auch Kachelöfen, Heizkamine und Pellet-Öfen - muss der Verbraucher hinsichtlich der Grenzwerte auf gar nichts achten. Denn alle Geräte, die im Markt sind, müssen diese Grenzwerte verbindlich einhalten."
Redaktion: "Gilt das auch bei der Anschaffung eines gebrauchten Gerätes?"
Kienle: "Nein. Der Kauf eines gebrauchten Gerätes kann problematisch sein. Denn während es für Altgeräte Übergangsregelungen gibt, die zum Teil bis ins Jahr 2024 reichen, erlöschen diese, sobald das Gerät an einem anderen Ort angeschlossen wird. In diesem Fall wird der Ofen vom Gesetz her wie ein Neugerät behandelt."
Redaktion: "Und wo kann man sich vor einem Kauf informieren, welcher Ofen die gesetzlichen Anforderungen erfüllt?"
Kienle: "Bei gebrauchten Geräten hilft unsere Online-Datenbank, die der HKI gemeinsam mit den Herstellern aufgebaut hat. Unter www.ratgeber-ofen.de lässt sich bequem recherchieren, ob das jeweilige Gerät auch weiterhin ohne Einschränkung betrieben werden darf. Aber wie gesagt: Alle neuen Öfen erfüllen die Normen bereits."
Redaktion: "Was empfehlen Sie dem Verbraucher?"
Kienle: "Wer über den Kauf eines Kaminofens nachdenkt, sollte sich am besten direkt für ein Neugerät entscheiden. Die Verbrennungstechnik hat in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt: Nicht nur das Emissionsverhalten, auch der Wirkungsgrad der Feuerstätten - und somit ihr Brennstoffverbrauch - haben sich deutlich verbessert. Und das hilft nicht nur dem Klima und der Umwelt. Es entlastet auch die Haushaltskasse!"
Redaktion: "Herr Kienle, wir danken Ihnen für das Gespräch."
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