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Medieninnovation: Was bleiben will, muss sich verändern - BILD/VIDEO
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APA-IT-BusinessBreakfast: Hausinterne Mauern zwischen Abteilungen niederreißen und Experten-Know-how von außen zulassen
Wien (ots)
Wie kommen Innovationen in die Medien? Diese Frage stand im Zentrum der Expertenrunde mit Anita Zielina (Chefredakteurin Neue Produkte NZZ), Gerald Reischl (Geschäftsführer ORF Mediaservice GmbH), Stefan Häckel (CEO VICE CEE) sowie Alexander Falchetto (Geschäftsführer APA-IT) beim gestrigen APA-IT-BusinessBreakfast in Wien.
Anita Zielina skizzierte in ihrem Impulsreferat einige Digitaltrends und wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) diese umsetzt, denn Tradition und Innovation müssen sich nicht ausschließen. So experimentiert das Medienhaus derzeit mit Social Media. Pro Tag werden fünf bis zehn Artikel via Instant-Articles auf Facebook publiziert, um herauszufinden, wie die Conversion Rates tatsächlich aussehen und wie man mit den gewonnen Daten überhaupt umgeht. "Bisher sind die Rates gut, aber auch nicht außerordentlich. ?All in?, wie es die Washington Post macht, ist für uns derzeit keine Option."
Eine weitere wichtige Säule in der NZZ-Strategie stellt interdisziplinäres Arbeiten dar: Die Technologie-, Produkt- und Redaktionsexpertise müsse an jeder Stelle in den Innovationsprozess einfließen - inklusive Vetorecht.
Wie kommt Innovation in die Medien?
Die Frage des Moderators Jakob Steinschaden (Redakteur Horizont), ob es für Medienhäuser unumgänglich sei, mit Start-ups zusammenzuarbeiten, beantwortete Gerald Reischl mit einem klaren: "Ja. Die analoge und digitale Welt treffen aufeinander, wobei die analoge noch dominiert und sich deshalb viele Innovationen noch nicht durchsetzen." In diesem Sinne wird im Mai/Juni der Start-up-Campus des ORF gelauncht. "Wir werden in einem Jahr mindestens sechs Start-ups vorstellen können, mit denen wir zusammenarbeiten", ist Reischl überzeugt.
Spezielle Medien-Start-ups sind Stefan Häckel kaum bekannt, vor allem sei die Definition von "Start-up" ein eigenes Thema. Sein Verlagshaus hole sich für bestimmte Aufgaben bewusst externe Experten ins Haus, die mit internen Teams zusammenarbeiten. Diese Strategie eint VICE mit der NZZ, denn auch Zielina setzt auf Inspiration von außen, wobei sie betont, dass es sich manchmal rentiert, bewusst auf Personen außerhalb der eigenen Branche zuzugehen. Die intensive Zusammenarbeit mit NZZ-Kollegen sei essenziell, jedoch nicht so intensiv, dass der Innovationsgeist gelähmt werde. Es gilt, die Balance zu halten, und "im Haus die Begeisterung für den digitalen Geist zu wecken".
Alexander Falchetto setzt bei Innovationen auf eine genaue Analyse der Entwicklungen am Markt. Das Technologieunternehmen orientiert sich an zwei Fragen: "Was bewegt Medien? Aktuell ist die Antwort ganz klar Mobile und Video." Ein Kernprojekt sei, die Produktionszeit von News-Videos auf zehn Minuten zu komprimieren. "Und was wird Medien in Zukunft bewegen? Das heißt, wir entwickeln Lösungen, die erst in ein oder zwei Jahren relevant sein werden, z.B. smarte Webseiten", führt Falchetto weiter aus. Im Gegensatz zu Facebook oder Google - den sogenannten Frenemies - entwickle die APA-IT ihre Technologien jedoch ganz klar im Interesse des Medienhauses.
Social Media: Freund, Feind, Frenemy?
Einen Königsweg im Umgang mit Social Media für Medien gebe es jedoch nicht, wie Zielina feststellt. Es komme auf die Struktur und Ausrichtung des Medienhauses an - was sich sehr deutlich in einem Vergleich zwischen der seit 236 Jahren bestehenden NZZ und dem auf Millenials und Generation Y als Zielgruppe setzenden VICE zeigt.
Fotogalerie zur Veranstaltung: [http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7755/] (https://www.apa-fotoservice.at/galerie/7755/)
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