Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg
Pressemitteilung: Wie? Wo? Wasser!
WIE? WO? WASSER!
Überraschende Wassergeschichten aus Baden-Württemberg
STUTTGART, 18. März 2024 – Abgetauchte Flüsse und Seen, eine Wasser-Pipeline der Superlative und feuchte Single-Fallen: Der Süden bietet einige kuriose Fakten und Storys zum Thema Wasser, denen man bei einem Besuch sogar trockenen Fußes auf den Grund gehen kann. Wo die wohl überraschendsten Wassergeschichten ihre Quelle haben, zeigt die folgende Übersicht.
Dem Wasser verpflichtet: Gewässerführer Baden-Württemberg
Rhein und Donau, Kocher und Jagst, Neckar und Rems – die Flüsse in Baden-Württemberg sind so vielseitig wie die Regionen, durch die sie fließen. Der Vermittlung ihrer Eigenheiten haben sich über 140 ausgebildete Gewässerführerinnen und Gewässerführer verschrieben. Gemeinsam mit ihnen kann man sich auf Expedition begeben und die Wasserwelten, Ökologie und nachhaltige Entwicklung der Fließgewässer erforschen, Geschichten und Sagen kennenlernen oder am Wasser kreativ werden. Quellenerlebnispfade, Wasser-Rallyes, Flusserlebnisse in der Stadt und Touren zu wahren Naturschätzen verbinden Wasserwissen mit Spaß. Wer sich etwa mit Gewässerführerin Susanne Lipp zum Rems-Ursprung begibt, wird selbst zum Wasserforscher und findet heraus, wo das Wasser in der Rems herkommt und welche Tiere und Pflanzen an und in ihr leben.
Am Wasser gebaut: Brunnenmetropole Stuttgart
Stuttgart gilt als „Stadt am Neckar“, auch wenn der Fluss die City nur abseits ihres Zentrums passiert. Viel näher liegt da der Nesenbach, doch er fließt nur noch unterirdisch. Abkühlung bringen dafür die über 250 Brunnen und Wasserspiele. Sie verschaffen der Landeshauptstadt den Beinamen „Brunnenmetropole“. Aus vielen davon sprudelt Mineral- und Heilwasser, denn Stuttgart verzeichnet nach Budapest das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas: 500 Liter bringen die Quellen pro Sekunde hervor. Der wohl älteste Brunnen steht im Stadtteil Heslach und ist seit 1343 als „Schlenklinsbrunnen“ belegt. Ein beliebtes Fotomotiv bietet der Galatea-Brunnen aus dem 19. Jahrhundert. Die Stiftung Stuttgarter Brünnele setzt sich für den Erhalt der zahlreichen Anlagen ein und vergibt Brunnen-Patenschaften. Einen Überblick bekommt man bei einer geführten oder individuellen Brunnentour.
stiftung-stuttgarter-bruennele.de
Aus Wasser geformt: Kugelmühle Neidlingen
Im rauschenden Wasser der Neidlinger Kugelmühle tanzen die Marmorstücke hin und her, als wären sie aus Styropor. Die Kanten schleifen sich dabei immer weiter ab, bis am Ende perfekte runde Formen entstanden sind. Jede Kugel ist ein Unikat: Erst durch den Rundschliff zeigt sich die innere Struktur des Jura-Gesteins von der Schwäbischen Alb. Wer sich zum Kauf entscheidet, hat somit die Qual der Wahl. Die Neidlinger Kugelmühle ist als eine von wenigen ihrer Art noch aktiv und eignet sich im Sommer wie im Winter als Ausflugsziel. Bei Kälte entstehen an der Mühle bezaubernde Eisformationen und für die Kugelmüller herrscht Hochsaison, da das Wasser dichter und schwerer ist. Neben der Mühle selbst kann auch die Kugelmanufaktur wenige Meter bachaufwärts besichtigt werden. Hier gibt es sogar ein kleines Museum.
Auf Wasser gereift: Höhlenstollen aus der Wimsener Höhle
Im Glastal auf der Schwäbischen Alb liegt die Wimsener Höhle, nach Kurfürst Friedrich von Württemberg auch „Friedrichshöhle“ genannt. Sie ist die Quelle der Zwiefalter Aach und Deutschlands einzige mit dem Boot befahrbare Wasserhöhle. 70 Meter weit gelangt man mit dem Kahn in ihr Inneres, danach geht es nur noch unter Wasser weiter. Auf dem Weg in die niedrige Höhle mit dem grün schimmernden Wasser kommt man im Herbst an einer geheimnisvollen Kiste vorbei. Hier lagern die „Höhlenstollen“ der Bäckerei Beckabeck, um in der konstant kühlen Umgebung bei hoher Luftfeuchtigkeit ihr feines Aroma zu entfalten. Dann werden sie feierlich aus der Höhle gefahren und gehen in den vorweihnachtlichen Verkauf. Eine Vorbestellung lohnt, denn das Gebäck erfreut sich nicht nur bei den Einheimischen großer Beliebtheit.
tressbrueder.de/wimsener-hoehle
Von Wasser durchdrungen: Donauversickerung Immendingen
Die Donau entspringt in Baden-Württemberg, ist einer der mächtigsten Ströme Europas und immer für eine Überraschung gut. Schon ihre Quelle ist umstritten. Für die einen ist es die Breg bei Furtwangen, für die anderen der Donaubach in Donaueschingen. Ein weltweit einzigartiges Naturphänomen bildet die „Donauversickerung“ bei Immendingen: Die noch junge Donau versinkt hier in den Sommermonaten vollständig im Karstgestein und taucht erst 12 Kilometer weiter und 183 Höhenmeter tiefer im Aachtopf, Deutschlands größter Quelle, wieder auf. Mit der Aach fließt das Wasser dann in den Bodensee und weiter über den Rhein bis in die Nordsee. Je nach Wetter kann man das Flussbett von Mitte Mai bis Mitte September trockenen Fußes durchwandern und dort Urzeit-Fossilien finden.
donaubergland.de/erleben/donauversickerung
Für Wasser geschaffen: Bodensee-Wasserversorgung
Der Bodensee ist nicht nur Deutschlands größter See und trägt daher den Beinamen „Schwäbisches Meer“. Er ist auch Europas größter Trinkwasserspeicher und versorgt seit über 60 Jahren täglich rund vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg. Die Aufbereitung des Wassers erfolgt in der Bodensee-Wasserversorgung in Sipplingen. Sie ist eine absolute Besonderheit, denn Trinkwasser wird in Mittel- und Nordeuropa üblicherweise aus dem Grundwasser gewonnen. Doch es gibt Wassermangelgebiete im Süden, die auf das Seewasser angewiesen sind. Mittels Wasserkraft und Pumpsystemen wird es nach gründlicher Filtrierung über Tausende Kilometer Leitungen im Land verteilt. Zwei Tage benötigt das Wasser bis nach Stuttgart, eine ganze Woche bis in den Odenwald, wo das Versorgungsnetz endet.
Mit Wasser gespeist: Freiburger Bächle
Sie sind jahrhundertealt und kristallklar, gelten als Single-Falle und bieten Raum für Spiele. Die Rede ist von den Freiburger Bächle. Einem nassen Netzwerk, das die Stadt im Breisgau seit dem 12. Jahrhundert durchzieht, für ein angenehmes Klima und Erfrischung sorgt. Gespeist werden die Wasserläufe vom Wasser der Dreisam. Im Mittelalter dienten die gepflasterten Rinnen dem Zulauf von Brauch- und Löschwasser. Heute sind sie Austragungsort des einzigartigen Bächleboot-Rennens und Hoffnungsschimmer für Dauersingles: Wer aus Versehen in eins der Bächle tritt, muss einen Freiburger oder eine Freiburgerin heiraten, heißt es im Volksmund. Dafür, dass die Füße dabei sauber und die Bächle stets im Fluss bleiben, sorgen die „Bächleputzer“. Bei einer „Bächleputzer-Tour“ erfährt man noch mehr Kurioses zum Thema.
visit.freiburg.de/attraktionen/freiburger-baechle
Vom Wasser bestimmt: Eichener See
Mal ist er da, mal ist er weg: Der Eichener See bei Schopfheim im südlichen Schwarzwald macht sich rar und damit umso interessanter. Er erscheint völlig unvorhergesehen und immer nur temporär, wenn sich das Grundwasser im unterirdischen Höhlensystem der Doline staut und nach oben drückt. Der temporäre See kann dann bis zu drei Metern Tiefe erreichen und rund 2,5 Hektar Land unter Wasser setzen. Dass das geheimnisvolle Gewässer Stoff für allerlei Geschichten bietet, ist nicht verwunderlich, denn es forderte schon einige Todesopfer und beherbergt ein rares „lebendes Fossil“. Der milchig-weiße „Tanymastix lacunae“ oder „Feenkrebs“ gilt als Überlebenskünstler: Er legt seinen Nachwuchs in Eier, die bis zu drei Trockenperioden und den Verdauungstrakt der Fressfeinde überdauern können. Mit der Ausscheidung gelangen die Tiere in neue Lebensräume, bis der Eichener See sich wieder blicken lässt.
eichen.schopfheim.de/de/Lebenswertes-Eichen/Eichener-See
Pressekontakt:
Sannah Mattes Stellvertretende Pressesprecherin WIR SIND SÜDEN. Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg Esslinger Straße 8 70182 Stuttgart Tel: +49 (0) 711 / 2 38 58-16 Fax: +49 (0) 711 / 2 38 58-99 s.mattes@tourismus-bw.de www.tourismus-bw.de