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Aachener Nachrichten: Kommentar zur CDU-Kampagne gegen Gemeinschaftsschul-Pläne der SPD: Auf niedrigstem Niveau

Aachen (ots)

Von Gerald Eimer / Und schon ist das Thema in der
nächsten Jauchegrube der Wahlkämpfer versenkt. Wie die frisch 
gestartete Kampagne der CDU gegen die Gemeinschaftsschul-Pläne der 
SPD zeigt, ist in Deutschland augenscheinlich keine ernsthafte und 
intellektuell halbwegs erträgliche Debatte über die Bildungspolitik 
möglich. Auf niedrigstem Niveau wird stattdessen reflexhaft 
ausgekeilt und mit falschen Behauptungen Stimmung gemacht. Natürlich 
will die SPD weder "sozialistische Einheitsschulen" noch die 
Schließung ganzer Einrichtungen, wie es die Landesregierung 
flächendeckend plakatieren lassen will.
 Doch der CDU ist plumpe Stimmungsmache offenbar wichtiger als eine 
seriöse Diskussion über eine so bitter nötige Bildungsreform, zu der 
eben auch das Nachdenken über neue Schulformen gehört. Dass die 
Deutschen erheblichen Nachholbedarf haben, wird ihnen in schöner 
Regelmäßigkeit auch von internationalen Experten bescheinigt.
 In keinem anderen europäischen Land sind schulische Leistungen der 
Kinder so eng mit der sozialen Herkunft gekoppelt. In keinem anderen 
Land wird so stark ein- und aussortiert. In keinem anderen Land sind 
soziale Schranken schwerer zu überspringen. Es gibt bessere Konzepte 
- und dazu gehört auch das längere gemeinsame Lernen. Es ist nicht 
verantwortungsvoll, an einem überholten dreigliedrigen Schulsystem 
festzuhalten, das noch dazu von sinkenden Schülerzahlen in Frage 
gestellt wird.
 Verantwortungsvoll und zukunftsgerichtet wäre es, für eine 
vernünftige - auch und vor allem personelle - Ausstattung 
einzutreten, die eine individuelle Förderung der Schüler unter einem 
Dach ermöglicht. Im Wahlkampf kann man der SPD dann immer noch 
genügend Versäumnisse der vergangenen Jahre um die Ohren hauen.
Die CDU hat in dieser Auseinandersetzung einen allzu schlichten Weg 
beschritten, und man muss befürchten, dass sie damit sogar 
erfolgreich sein wird. Im Sinne der kommenden Schülergenerationen 
handelt sie damit allerdings nicht.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Aachener Nachrichten
von Wilpert Wolfgang
Telefon: +49(0)241/510 418
w.vwilpert@zeitungsverlag-aachen.de

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