Intelligence: KI erfordert Partizipation, Transparenz und Regulierung
Über 5.000 Besucher:innen bei den 37. MEDIENTAGEN MÜNCHEN
München (ots)
Die MEDIENTAGE MÜNCHEN haben 2023 erstmals im House of Communication der Serviceplan Group und im umliegenden Werksviertel stattgefunden. Der in diesem Jahr absichtlich schlicht formulierte Konferenz-Titel "Intelligence" spiegelte sich bei insgesamt mehr als 100 Veranstaltungen mit mehr als 350 Expert:innen in den unterschiedlichsten Facetten wider. Referent:innen und Diskussionsteilnehmer:innen aus den Bereichen Medienwirtschaft und -politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft diskutierten drei Tage darüber, welche Potenziale, Optionen und Folgen mit dem disruptiven Einsatz von Künstlicher Intelligenz in unterschiedlichen Mediensektoren verbunden sind. Galt Intelligenz bislang als kognitive, zuweilen auch emotionale Fähigkeit des Menschen, abstrakt und vernünftig zu denken, Probleme zu erkennen und zu lösen, kann die Künstliche Intelligenz zwar, basierend auf bestimmten Denkmodellen und großen Datensätzen, menschenähnlich intelligente Lösungen entwickeln. Doch die Grenzen dieser maschinellen Intelligenz sind dann erreicht, wenn es um Intuition und Empathie geht, um spontane Kreativität, moralische Urteile oder schlicht um Menschlichkeit. Dieses Ergebnis zeigte sich bei zahlreichen Keynotes und Debatten. KI, so erfuhren die mehr als 5.000 Besucher:innen der MEDIENTAGE MÜNCHEN, kann Nutzungsdaten analysieren, Fake News identifizieren, Inhalte kuratieren und personalisieren, und sie kann auch Berichte über datafizierbare Ereignisse erstellen. Kommunikation aber basiert auf Glaubwürdigkeit und Vertrauen, die wir als Menschen vor allem aus der Beziehung zu anderen Menschen schöpfen. Deshalb müsse der Einsatz generativer KI möglichst transparent erfolgen, waren sich Medienmacher:innen sowie Vertreter:innen aus Medienpolitik und -aufsicht einig. Auch darüber, dass die KI-Zukunft klug und transparent reguliert werden müsse, herrschte Konsens. Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, betonte, KI könne eine "sehr gute Unterstützung für die Medienbranche" sein. Neue Technologie sei oft "janusköpfig". Dies dürfe aber nicht bedeuten, KI-Chancen nicht zu nutzen. Bei der Regulierung komme es darauf an, keine Regeln aufzustellen, die später Innovationen verhindern könnten. Die 37. MEDIENTAGE MÜNCHEN wurden von der Medien.Bayern GmbH, einer Tochtergesellschaft der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), veranstaltet und von der Bayerischen Staatskanzlei und der BLM gefördert. Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Medien.Bayern GmbH, zog eine positive Bilanz: "Die MEDIENTAGE MÜNCHEN 2023 waren vermutlich die kommunikativsten ever. Das Motto-Thema 'Intelligence' hätte relevanter nicht sein können: Künstliche Intelligenz ist nach diesen drei Tagen nicht mehr nur ein theoretischer Begriff, sondern greifbarer geworden - mit all seinen Auswirkungen auf die Medienwelt." Auf fünf Konferenzbühnen wurden im House of Communication Panel-Diskussionen und Vorträge angeboten. Hinzu kamen die Career-Erlebnismesse Media For You zum Thema Jobs und Ausbildung sowie zahlreiche Präsentationen von mehr als 30 ausstellenden Unternehmen im Expo-Bereich. Ergänzend zum MEDIENTAGE-Gipfel, zum Audio-Gipfel, zum TV-Gipfel sowie zu Europatag und Journalism Summit fand in diesem Jahr erstmals ein KI-Gipfel statt, bei dem es vor allem um das Spannungsfeld zwischen technologischer Revolution und sozialer Verantwortung ging. "In der sehr anregenden Atmosphäre des House of Communication ist es uns gelungen, den geeigneten Kommunikationsraum für inspirierende Debatten rund um das Thema KI zu schaffen", zeigte sich der Geschäftsführer der Medien.Bayern GmbH, Stefan Sutor, am Ende des dritten Konferenztages sehr zufrieden. "Wenn disruptive Entwicklungen mit großer Dynamik Medienmärkte und Geschäftsmodelle verändern, ist es wichtig, darüber zu sprechen, und zwar mit Vertreter:innen möglichst unterschiedlicher gesellschaftlicher Interessen. Deshalb verstehen wir die MEDIENTAGE MÜNCHEN als ein partizipatives Forum, auf dem wir auch künftig aktuelle Medienentwicklungen begleiten wollen." Das Konferenz-Programm der MEDIENTAGE MÜNCHEN bot außer zum Oberthema KI Veranstaltungen in den Bereichen Politik & Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Diversity, Equity & Inclusion, Europa, TV & Streaming, Social Media, Web3, Journalismus & Publishing, Audio & Hörfunk, Werbung & Marketing, Education & Recruiting sowie Games und XR. Hinzu kamen zahlreiche kreative und kommunikative Formate - darunter zum Beispiel Masterclass-Angebote - von Partnern und Sponsoren. Zu den Events zählten die Nacht der Medien in der BMW Welt, die Verleihung des Blauer Panther - TV & Streaming Award, die MTM Female Media Night, außerdem Riesenrad-Talks, die Expo Party und das Speakers' Dinner. Wichtige Referent:innen und Diskussionsteilnehmer:innen der MEDIENTAGE MÜNCHEN waren Bayerns Medienminister Dr. Florian Herrmann, Bayerns Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach, die österreichische Bundesministerin Dr. Susanne Raab, die Vizepräsidentin des Europäisches Parlaments Katarina Barley, der Hauptberater der Generaldirektion Justiz und Verbraucherschutz der EU-Kommission Paul Nemitz, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates Prof. Dr. med. Alena Buyx, der KI-Forscher Prof. Dr. Björn Ommer, die Transformationsforscherin Prof. Dr. Maja Göpel, der ARD-Vorsitzende Prof. Dr. Kai Gniffke, der ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler, die BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth, der WDR-Intendant Tom Buhrow, der Google-Manager DE & VP Zentraleuropa Philipp Justus, der YouTube-Director Andreas Briese, der TikTok-Manager Tobias Henning, der Spotify-Manager Yves Brunschwiler, die Disney-Managerin Eun-Kyung Park, die MFE-Generalmanagerin Katharina Behrends, der PPF-Group-Finanzvorstand Didier Stoessel, der dpa-Geschäftsführer Peter Kropsch, die SZ-Chefredakteurin Judith Wittwer, die G+J-Geschäftsführerin Carina Laudage, Moderator Joko Winterscheidt sowie die Schauspielerin, Produzentin und Aktivistin Maria Furtwängler. Zusammenfassungen wichtiger Panel-Diskussionen und Vorträge, passendes Bildmaterial und weitere Dokumentationen finden sich auf der Homepage (https://medientage.de) bzw. in der Mediathek der MEDIENTAGE MÜNCHEN (https://medientage.de/media/). Pressekontakt: Stefanie Kistler +49 (0) 159 0420 3299 stefanie.kistler@medientage.de
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